Pizzicato

Hupf in Gatsch

Das ansonsten staubtrockene Burning-Man-Festival entwickelte sich zur Schlammschlacht in der Wüste.
Das ansonsten staubtrockene Burning-Man-Festival entwickelte sich zur Schlammschlacht in der Wüste.Reuters / Usa Today
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Georg Danzer brachte das diesjährige „Burning-Man“-Festival prophetisch auf den Punkt.

Singin’ in the Rain: In Woodstock haben die Hippies gesungen, getanzt, sich im Gras gewälzt und im Schlamm gesuhlt, um so den widrigen Bedingungen zu trotzen und sie am Ende zu überwinden. 54 Jahre ist es her, dass sie in Upstate New York, im Nordosten der USA, gleichsam eine Friedenspfeife geraucht haben, was den Wettergott schließlich gnädig gestimmt haben mag.

Das Burning-Man-Festival im Nordwesten Nevadas erlebt nun einen Woodstock-Moment – einen freilich, der sich bereits seit Tagen hinzieht und an den Nerven der rund 70.000 Besucher zerrt. Über der Wüste – und erst recht über Las Vergas, der „Sin City“ – hat sich eine Springflut ergossen und auch das Gebiet rund um den Black Rock in eine Schlammwüste verwandelt, aus der es zunächst kein Entkommen gegeben hat. Da halfen weder Gesänge noch Tänze, weder Beschwörungsformeln noch Riten. Nicht einmal die zwölf Meter hohe Holzkonstruktion, der Burning Man, wollte in Flammen hochgehen. Ein Höhepunkt, der ins Wasser fiel.

Von Georg Danzer werden die wenigsten Teilnehmer wohl je gehört haben. Dabei hat der Liedermacher in den 1970er-Jahren, freilich in einem anderen Zusammenhang, ein Lied geschrieben, das die Lage in der Wüste Nevadas im Wiener Dialekt auf den Punkt bringt: „Hupf in Gatsch“ – „und schlog a Wölln…“

E-Mails an: thomas.vieregge@diepresse.com

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