„Dream Weaver“

Er liebte die Sonne: Sänger Gary Wright gestorben

Seinen Erfolg mit „Dream Weaver“ konnte Gary Wright nicht wiederholen
Seinen Erfolg mit „Dream Weaver“ konnte Gary Wright nicht wiederholenUnited Archives / kpa via www.imago-images.de
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Der Keyboarder und Sänger Gary Wright war bei Spooky Tooth, hatte Hits mit „Dream Weaver“ und „Love Is Alive“. Er starb 80-jährig.

„Fly me away to the bright side of the moon, meet me on the other side“, sang Gary Wright zu flirrenden Keyboard-Klängen in „Dream Weaver“. Das war 1976, drei Jahre nach „Dark Side of the Moon“ von Pink Floyd, und es zeigt Gary Wrights typisches Melos: Es ist alles nicht so schlimm, es wird wieder hell. In diesem Sinn hatte er schon 1969 in einem Song namens „Feelin’ Bad“ sofort hinzugefügt: „Make it good.“ Und: „Better times, they got to come.“

Das war noch mit Spooky Tooth, einer klassischen britischen Bluesrock-Band, zu der der eigentlich aus den USA (New Jersey) stammende Wright 1967 stieß. 1969 verließ er sie, wohl, weil ihm ihre Musik zu gravitätisch und düster wurde. Er liebte es leichter, heller. Und gern ein bisschen funky. Wie in „Love Is Alive“, ebenfalls 1976 erschienen, seinem größten Hit. Der ganz ohne Gitarren auskam, wie das ganze Album „The Dream Weaver“: Gary Wright war Tastenmensch mit Leib und Seele. In diesem Sinn gab er bei der Firma Moog die Entwicklung des ersten umhängbaren Keyboards in Auftrag.

Viele Musiker gehen in die USA, um dort Fuß zu fassen. Wright hingegen, 1943 in Cresskill/New Jersey geboren, übersiedelte Ende der 1960er-Jahre nach Großbritannien, um seine Karriere als Musiker zu lancieren.

Enger Freund von George Harrison

In England freundete sich Wright auch mit George Harrison an, die beiden teilten das Interesse für Meditation und reisten gemeinsam nach Indien. Er spielte auf mehreren Alben des Ex-Beatles Klavier, Orgel und Keyboard, darunter Harrisons Solodebüt „All Things Must Pass“ (1970) und „Cloud Nine“ (1987). Ringo Starr nahm ihn 2008 in seine „All Starr Band“ auf, in der er wie gewohnt sonnig wirkte.  

Kollegen von Joe Cocker bis Manfred Mann schätzten ihn als Songwriter und Mensch. 2004 reformierte er Spooky Tooth, interpretierte seine Klassiker, etwa „Sunshine Help Me“ mit der Zeile „Take this haze from me“. Seine späten Jahre waren von Parkinson und Demenz überschattet. Am Montag ist er 80-jährig in Los Angeles gestorben. (tk/Red.)

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