Nord- und Südkorea trafen eine Vereinbarung über den gemeinsamen Industriepark Kaseong. Der liegt im Norden, wird aber von südkoreanischen Firmen betrieben. Für Pjöngjang ist er eine wichtige Einkommensquelle.
Die Wiederannäherung zwischen den beiden koreanischen Staaten nach dem schweren Spannungen zu Jahresbeginn kommt langsam ins Laufen: Nord- und Südkorea haben am Donnerstag ein Abkommen über die Zukunft der seit April geschlossenen Industriezone Kaesong unterzeichnet. Diese liegt im Norden, Nordkoreaner arbeiten dort für südkoreanische Firmen. Die Firmen profitieren von den niedrigen Lohnkosten, für den Norden ist es eine wichtige Einnahmensquelle.
In dem nun geschlossenen Abkommen verständigen sich die beiden Länder auf die Einrichtung eines gemeinsamen Komitees, das den Betrieb des grenznahen Industrieparks beaufsichtigen soll, wie das Vereinigungsministerium in Seoul mitteilte. Das neue Komitee werde nun im Gegensatz zum früheren Management von beiden Ländern gleichermaßen besetzt sein. Erst vor zwei Wochen hatten beide Länder vereinbart, den Komplex wiederzueröffnen, den Nordkorea im Zuge des Konflikts geschlossen hatte.
Atomtest löste neue Korea-Krise aus
Der Konflikt auf der koreanischen Halbinsel hatte sich seit Ende 2012 zugespitzt, als das Regime in Pjöngjang einen Raketentest durchführte. Diesem folgte am 12. Februar 2013 der dritte nordkoreanische Atombombentest, auf den der UN-Sicherheistrat mit einer weiteren Verschärfung der Sanktionen gegen das stalinistische Land reagierte.
Die Rhetorik wurde daraufhin immer schärfer, Nordkorea verlegte Einheiten an die Grenze zum Süden - eigentlich nur die Waffenstillstandslinie nach dem Koreakrieg 1953 - und sprach unverhohlen von Krieg. Diktator Kim Jong-un drohte sogar mit Angriffen gegen die USA, wozu Nordkorea allerdings nicht in der Lage sein dürfte.
Zudem unterbrach Nordkorea die Kommunikation mit Seoul und schloss den Industriepark Kaseong, womit es sich freilich wirtschaftlich ins eigene Fleisch schnitt. Seit einigen Wochen ist wieder eine schrittweise Annäherung zu beobachten. Zuletzt hat Nordkorea im August angekündigt, als humanitäre Geste weitere grenzüberschreitende Familientreffen zu gestatten.
(APA/DPA/Red.)