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Paul McCartneys neuer Song "New" klingt schön alt

(c) EPA (BENOIT DOPPAGNE)
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Der 71-jährige Ex-Beatle bleibt dem Spiel mit der Nostalgie treu. Das Album mit demselben Titel soll 14 Tracks enthalten und am 14.Oktober erscheinen.

Es beginnt mit einem schicksalslastigen Cembalo-Thema wie einst „Because“ (auf „Abbey Road“, 1969), wer will, kann auch diverse andere Beatles-Motive aus dem Song „New“ heraushören bzw. in ihn hineinhören, auf der Homepage von „Spex“ findet sich sogar ein Vergleich mit „Penny Lane“: Paul McCartney macht jedenfalls mit seiner neuen, am Donnerstag veröffentlichten Single all denen eine Freude, die meinen, dass es viel zu wenig Beatles-Songs gibt. Und jenen, die die Kunst des Nachspiels zu schätzen wissen, wie sie die Beatles etwa auf „Strawberry Fields Forever“ pflegten: „New“ hat eine Coda im Doo-Wop-Stil, der schon in den Sechzigerjahren altväterlich klang und gar nicht neu. Man meint den guten alten McCartney lächeln zu sehen ob dieses nostalgischen Spiels. Auch der Text sagt ganz und gar nichts Neues unter der Sonne: „We can do what we want, we can live as we choose, you see there's no guarantee, we've got nothing to lose“ – so sagte man das in den Sixties, und so ähnlich haben es The Who 1964 in „Anyway Anyhow Anywhere“ gesungen, nur ein bisschen wilder halt...

Das Album mit demselben Titel soll 14 Tracks enthalten und am 14.Oktober erscheinen. Es ist beileibe nicht das Erste seit Langem: McCartney hat 2007 das nachdenkliche „Memory Almost Full“ veröffentlicht und 2012 „Kisses On The Bottom“, ein Album voller Jazz-Evergreens, von denen er bei seinem letzten Konzert im Wiener Praterstadion freilich nur einen einzigen gespielt hat. Auch „New“ fügt seinem Œuvre nichts Wesentliches hinzu, schön ist es allemal. Subtil produziert hat den Song übrigens Mark Ronson, bekannt für seine Arbeiten mit Amy Winehouse. tk

("Die Presse", Print-Ausgabe, 30.08.2013)

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