OECD: Globale Erholung auf schwachen Beinen

OECD Globale Wirtschaftserholung schwachen
OECD Globale Wirtschaftserholung schwachen(c) imago stock&people (Wang Jun)
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Die OECD empfiehlt, die Zinsen weiterhin niedrig zu halten, damit der Aufschwung nicht ins Stocken gerät.

Die wirtschaftliche Erholung in großen Industrienationen wie den USA, Japan oder Deutschland steht weiterhin auf wackligen Beinen. Zu diesem Schluss kommt die Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD) in ihrem am Dienstag in Paris vorgestellten Ausblick für die sieben wichtigsten etablierten Industrieländer und China. Die zuletzt schwächelnde chinesische Wirtschaft dürfte die Talsohle durchschritten haben. Allerdings warnt der Industrieländerklub: Andere Schwellenländer könnten durch eine weniger lockere Geldpolitik in den USA weiter unter Druck geraten

Die deutsche Wirtschaft wird ihren Erholungskurs nach Ansicht der OECD bis Jahresende fortsetzen. Das Bruttoinlandsprodukt (BIP) dürfte im dritten und vierten Quartal um je rund 0,6 Prozent steigen, wie die Organisation am Dienstag in ihrem Zwischenbericht zum Wirtschaftsausblick großer Volkswirtschaften mitteilte. Im Frühjahr hatte es ein Plus von 0,7 Prozent zum Vorquartal gegeben, zum Jahresanfang hatte die Wirtschaft nur stagniert. Für das Gesamtjahr 2013 traut die OECD Deutschland einen Anstieg um 0,7 Prozent zu. Im Mai hatte die Organisation nur ein Plus von 0,4 Prozent veranschlagt - und zwar bereinigt um die unterschiedliche Anzahl von Arbeitstagen.

Eurozone verlässt Rezession

Für die größeren Industriestaaten sei in der zweiten Jahreshälfte eine moderate Erholung zu erwarten, zudem habe die Eurozone als Ganzes die Rezession hinter sich gelassen. Allerdings habe sich das Wachstum in vielen wichtigen Schwellenländern verlangsamt, erklärten die OECD-Experten. China dürfte demnach zwar sein Konjunkturtal durchschritten haben. Insgesamt kommt die OECD aber zum Fazit: "Eine nachhaltige Erholung hat sich noch nicht richtig etabliert und es bleiben entscheidende Risiken."

Deshalb sei es wichtig, die globale Nachfrage anzukurbeln - auch mit Hilfe lockerer Geldpolitik. Hier sollte die US-Notenbank Fed ihre Staatsanleihenkäufe allmählich zurückfahren, aber die Zinsen noch für längere Zeit auf niedrigem Niveau halten. Auch die Währungshüter in der Eurozone sollten ihren konjunkturstützenden Kurs fortsetzen und notfalls der Wirtschaft noch stärker unter die Arme greifen, forderte die OECD. Denn das Währungsgebiet sei nach wie vor anfällig für Spannungen auf den Finanzmärkten, im Bankensektor und wegen der Staatsschuldenkrise. "Viele Banken im Euroraum sind nicht ausreichend kapitalisiert."

(APA/dpa-AFX/Reuters)

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