Wenige Morde in Österreich sind Taten von "Profikillern"

Mordstatistik: Frank Stronach rührt am Tabu Todesstrafe – für ein Verbrechen, das es in Österreich kaum gibt.

Wien/Maf. Warum Frank Stronach ausgerechnet „Berufskiller“ als große Bedrohung erkennt, wird nicht ganz klar: Aus den vergangenen Jahren sind nur einige wenige Fälle bekannt, in denen ein Auftragsmörder involviert gewesen sein könnte.
•2009 wurde der tschetschenische Flüchtling Umar Israilow in Wien auf offener Straße erschossen. Vermutet wird ein Mord im Auftrag des tschetschenischen Präsidenten Kadyrow. Der Schütze konnte flüchten.
•2002 wird dem Geldverleiher Zoran Paunović im Café Puccini in Wien Alsergrund dreimal in den Kopf geschossen. Die Polizei spricht von Auftragsmord.
•2000 kommt es im chinesischen Schleppermilieu zu einer tödlichen Fehde. Ein Paar wird ermordet, der mutmaßliche Anstifter erhängt sich nach seiner Verhaftung in der Zelle. Der Haupttäter wird nicht gefasst.
•1999 tötet ein 50-jähriger Linzer einen 47-jährigen Holländer im Bezirk Vöcklabruck durch zwei gezielte Kopfschüsse. Der Linzer wurde von einem Deutschen, der dem Niederländer Geld aus kriminellen Geschäften geschuldet hatte, angeheuert.
•1996 wird der georgische Geschäftsmann David Sanikidse in der Wiener City erschossen. Bei dem Toten soll es sich um einen Mafiapaten handeln.

("Die Presse", Print-Ausgabe, 06.09.2013)

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