Dann doch ein Tabakverbot?

Das Europaparlament ringt darum, wie viel der Fläche von Zigarettenpackungen mit Warnungen versehen werden.

Abgeordnete des Europaparlaments sollen manchmal klagen, in der Öffentlichkeit angesichts ihrer wahren Bedeutung zu selten wahrgenommen zu werden. Im Vergleich zu den Provinzdarstellern daheim, das bleibt ungesagt. Jetzt hätten sie die Chance, ihre Macht zu zeigen und einen Vorschlag der Kommission abzuschmettern.

Die EU-Tabakrichtlinie soll verschärft werden – und zwar einigermaßen drastisch. Zigarettenpackungen müssten nach dem Willen der Kommission großflächig mit Horrorbildern von krebsverseuchten Lungen versehen werden, wie wir das beispielsweise aus Australien kennen. Muss als Nächstes jede Bierflasche eine von Zirrhose verformte Leber zeigen? Und als Übernächstes neben dem Tachometer in jedem Fahrzeug ein Bild verstümmelter Unfallopfer prangen? Bitte aufhören mit diesem Unsinn! Ehrlicher wäre es, offen für ein Tabakverbot einzutreten. Dafür fehlt dann aber doch der Mut.

dietmar.neuwirth@diepresse.com

("Die Presse", Print-Ausgabe, 07.09.2013)

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