FPÖ-Chef Strache wirft der SPÖ vor, auf Türkisch zu werben. Die Partei wehrt ab: Ein Kleinunternehmer habe das Sujet angefertigt und verbreitet.
Das Duell zwischen Bundeskanzler Werner Faymann und FPÖ-Chef Heinz-Christian Strache am Dienstagabend im "ORF" endete in einem Streit um Wahlwerbung. Strache präsentierte ein Plakat mit dem Konterfei des SPÖ-Chefs und einem türkischen Slogan und betonte: "So etwas kann ich nicht unterstützen". Faymann bestritt daraufhin vehement, das Plakat in Auftrag gegeben zu haben.
Am Mittwoch reagierte der rote Parteisprecher Stefan Hirsch auf die erhobenen Vorwürfe: Das gezeigte Plakat (siehe unten) sei "kein offizielles SPÖ-Plakat". Tatsächlich habe ein türkischstämmiger Kleinunternehmer aus Wien-Favoriten das Sujet anfertigen lassen und unter anderem im eigenen Geschäftslokal drapiert. Nach Information der SPÖ seien diese Poster auch bereits wieder abgenommen worden.
"Er hat das privat gemacht", so Hirsch. "Wir können ja nicht jeden SPÖ-Sympathisanten kontrollieren." Als man davon erfahren habe, wies man den Mann darauf hin, dass er nicht das Logo der Partei verwenden dürfe.
"Legitim und nicht verwerflich"
Das zweite von Strache gezeigte Taferl (siehe unten), das den SPÖ-Kandidaten Resul Ekrem Gönültas zeigt, sei wiederum eigentlich ein Folder. Hirsch bezeichnete es als "legitim und nicht verwerflich", dass der auf der Bundesliste antretende Gönültas seine Community ansprechen wolle. Er habe genauso deutschsprachige Wahlinfos, die der Kandidat aus seinem eigenen Werbebudget finanziert.
Gleichzeitig verwies Hirsch auf ähnliche Sujets konkurrierender Parteien. So habe etwa auch VP-Kandidat Hasan Vural zumindest zweisprachige Plakate (deutsch und türkisch), die ihn unter anderem gemeinsam mit VP-Staatssekretär Sebastian Kurz zeigen.
(APA/Red.)