Energie: "Bewusstsein fehlt"

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Drei Viertel des Sparpotenzials wären heute auszuschöpfen, sagt der Experte Manfred Fischedick.

Fuschl/Jaz. Es sei ein großer Fehler, dass sich die Politik nur auf die Energieerzeugung konzentriere, wenn es um CO2-Einsparungen gehe. Denn viel wirtschaftlicher wäre es, eine Reduktion des Kohlendioxidausstoßes durch mehr Effizienz im Umgang mit Energie zu erzielen, sagt der deutsche Experte Manfred Fischedick vom Wuppertal Institut für Klima, Umwelt und Energie anlässlich der Verbund-Energiekonferenz Energy 2050 zur „Presse“. „Drei Viertel des möglichen Einsparpotenzials wären schon heute wirtschaftlich auszuschöpfen.“

Warum es dennoch nicht geschieht? „Vielen Menschen fehlt einfach ein Bewusstsein für Energie“, so Fischedick. Vor allem bei mittelständischen Unternehmen konzentriere man sich auf das Kerngeschäft, da bleibe keine Zeit, um über mehr Effizienz nachzudenken, weshalb große Potenziale oft liegen bleiben würden. Hinzu komme, dass Firmen oft wollen, dass sich Investitionen bereits nach ein bis zwei Jahren amortisieren. „Oft dauert es jedoch fünf bis sieben Jahre, langfristig bringt es aber auf jeden Fall etwas.“

Doch nicht nur bei den Unternehmen, auch im privaten Bereich gebe es viele Potenziale, die nicht gehoben werden– weil entweder zu wenig Wissen da ist oder rechtliche Rahmenbedingungen fehlen. So müsste etwa ein Vermieter in bessere Wärmedämmung investieren, die Ersparnis lukriert allerdings der Mieter. Hier könnten gesetzliche Regelungen oft signifikante Einsparungen bringen, ohne dass Geld für Förderungen ausgegeben werden müsste.

("Die Presse", Print-Ausgabe, 21.09.2013)

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