„Sei rücksichtsvoll“ Nettsein als Trend

"Kinderwagen schleppen"APA
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US-Soziologen orten eine neue Freundlichkeit. Nun greifen auch hierzulande Lifestylemedien das neue Nettsein auf.

Wien. „Nett ist der Bruder von...“ – und eine kurze Fahrt in der U-Bahn legt nahe, dass der alte, dumpfe Spruch in dieser Stadt doch das Mantra mancher sein könnte. Die diversen „Sei freundlich!“- oder „Sei rücksichtsvoll!“-Kampagnen der Stadt könnten daran etwas ändern, vielleicht wandeln sich Stimmungen und Umgangsformen aber nicht nur in Wien: Trendforscher orten einen neue Tendenz zum Nett- und Freundlichsein.

Statt harter Ellbogentaktik-Bücher stehen in den Managementratgeber-Regalen nun Bücher mit Titeln wie „Das Smiley-Prinzip“ und „The Power of Nice: Wie Sie die Welt mit Freundlichkeit erobern können“ – oder „Am I being kind? How asking one simple question can change your life“ von Bestsellerautor Michael J. Chase, der sich als Gründer des Kindness-Centers in den USA einen Namen gemacht hat. Dort orten Soziologen schon länger – und abseits aufgesetzter, oberflächlicher Fröhlichkeit – einen Trend zum „new nice“.

In sozialen Netzen verbreiten sich Berichte von guten Taten, Blogs sind voll von Listen, wie man Fremden den Tag schöner machen könnte. Und nun greifen auch hierzulande Lifestylemedien das neue Nettsein auf. Diverse Studien liefern Gründe, warum sich Nettsein lohnt: Wer freundlich ist, provoziert selbiges beim Gegenüber, die Scheidungsrate ist signifikant niedriger, Unternehmen mit besserem Arbeitsklima machen mehr Umsatz, und nicht zuletzt landen freundliche Zeitgenossen seltener vor Gericht und zahlen weniger Strafen im Verkehr. (cim)

("Die Presse", Print-Ausgabe, 05.10.2013)

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