Tödliche Motorradunfälle nehmen stark zu

Tödliche Motorradunfälle nehmen stark zu
Tödliche Motorradunfälle nehmen stark zuAPA/FOTO-KERSCHI.AT/WERNER KERSC
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84 Motorradfahrer starben heuer bereits auf Österreichs Straßen. Hauptbetroffene sind keineswegs die "jungen Wilden".

Vom 1. Jänner bis zum 6. Oktober haben Motorradunfälle auf Österreichs Straßen 84 Todesopfer gefordert. Das berichteten der Autofahrerclub ÖAMTC und die HDI-Versichung am Dienstag. Damit sind heuer bereits 17 Biker mehr gestorben als im gesamten Vorjahr, rund zwei Drittel der Getöteten waren zwischen 30 und 60 Jahre alt. Der ÖAMTC forderte als Reaktion Förderungen für Weiterbildungskurse bei Bikern.

Häufigste Unfallursachen sind der Analyse zufolge unangepasste Geschwindigkeit, Überholen, Kurvenschneiden und Vorrangverletzungen. Rund drei Viertel aller tödlichen Unfälle waren selbst verschuldet. 26 der getöteten Motorradfahrer starben bei Alleinunfällen, 35 verunglückten durch eigenes Fehlverhalten bei Zusammenstößen mit anderen Verkehrsteilnehmern. Insgesamt 90 Prozent der Opfer waren Männer.

Unfalltote nach Altersgruppe:

  • jünger als 21 Jahre: 3 Tote
  • zwischen 21 und 29 Jahre: 16 Tote
  • zwischen 30 und 60 Jahre: 55 Tote
  • älter als 60 Jahre: 10 Tote

Eher die Wiedereinsteiger betroffen

Die präsentierten Zahlen seien ein starker Gegensatz zu den allgemeinen Unfallzahlen, wie ÖAMTC-Verbandsdirektor Oliver Schmerold ausführte: "Anders als oftmals vermutet sind nicht die 'jungen Wilden' betroffen, sondern eher die Wiedereinsteiger." Vor allem Fahrer zwischen 30 und 60 haben laut der Analyse des ÖAMTC ein höheres Unfallrisiko. "Diese Gruppe hat oftmals mangelnde Fahrpraxis und sehr wenig Übung. Außerdem ist Motorradfahren anders als Autofahren eine körperliche Betätigung, eigentlich schon ein Sport", erklärte Schmerold.

Als Reaktion auf die steigende Zahl der Todesfälle forderte der ÖAMTC Investitionen und Förderungen bei der Aus- und Weiterbildung von Bikern. "Unser Vorschlag wäre ein alljährliches, gefördertes Training zum Start der Motorradsaison", meinte Schmerold. Als Beispiel wurde Oberösterreich genannt, wo Motorradfahrer freiwillig einen Weiterbildungskurs belegen konnten und dafür vom Land gefördert wurden. Man wolle die Leute zum Training anreizen und sie nicht durch das Gesetz zwingen. "Das ist auch unsere Wunschforderung an die künftige Regierung", stellte Schmerold klar.

(APA)

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