Unis und PH in Südostösterreich am gemeinsamen Weg

Pädagogische Hochschulen und Unis in Steiermark, Kärnten und Burgenland entwickeln gemeinsames Studienangebot für alle Schulstufen

Die Universitäten und Pädagogischen Hochschulen (PH) in der Steiermark, Kärnten und dem Burgenland zählen jährlich rund 2200 Studienanfänger für die Lehrerausbildung. Sie haben sich zum "Entwicklungsverbund Süd-Ost" zusammengeschlossen und wollen bereits im Wintersemester 2015/16 eine von Studienanfang an gemeinsame, aufeinander abgestimmte Ausbildung anbieten, hieß es am Mittwoch im Pressegespräch mit den Rektoren in Graz.

"In Zukunft wird es für Lehramtsstudierende egal sein, an welcher unserer Partnerinstitution sie in der Steiermark, in Kärnten oder dem Burgenland inskribiert sind. Jeder wird auf das gemeinsam entwickelte, gesamte Angebot zurückgreifen können", umriss Vizerektor Martin Polaschek die Zielrichtung der gemeinsam in Angriff genommenen Curriculaentwicklung für die künftige Lehrerausbildung.

Im "Entwicklungsverbund" haben sich die Uni Graz und die beiden steirischen PH, die PH Burgenland sowie die PH Kärnten und die Universität Klagenfurt zusammengeschlossen. In ihm arbeiten nun an die 200 Experten der jeweiligen Institutionen in mehreren Themengruppen an der Entwicklung jeweils eines Bachelor- und eines anschließenden Masterstudiums für alle Schulstufen von der Volksschule bis zur Matura. Die Leitlinie gibt das Gesetz zur Reform der Lehrerausbildung vor, führte die Grazer PH-Rektorin Elgrid Messner aus.

"Ich bin froh, dass es nicht mehr um die Diskussion geht, wo der Ort der Lehrerausbildung ist: Jede Institution hat ihre spezifischen Qualitäten und da ist es nur sinnvoll, wenn wir hier gemeinsam entwickeln", so Siegfried Barones von der Kirchlichen Pädagogischen Hochschule Graz. Die Curricula-Entwicklung soll noch im Lauf dieses Studienjahres abgeschlossen sein, damit - nach dem Genehmigungsverfahren - bereits 2015/16 der erste Studiengang beginnen könnte, schilderte Marlies Krainz-Dürr, Rektorin der PH Kärnten.

Es werde in den acht Semestern bis zum Bachelor und dann dem anschließenden eineinhalb- bis zweijährigen Masterstudium "eine fundiertere wissenschaftliche und eine ausgeprägtere praktische Ausbildung der Lehrer geben" , so Krainz-Dürr. Sie sieht in der neuen Lehrerausbildung, die den Masterabschluss auch für Volksschullehrer verpflichtend macht, einen großen Sprung: "Damit wird die 'Einbahnstraße Volksschullehrerin' Geschichte".

Krainz-Dürr berichtete auch von Synergien, die sich durch den größeren Zusammenschluss beim Personal ergeben: "Wir haben eine Verbundprofessur "Mathematikdidaktik Grundschule" gemeinsam mit der Uni Klagenfurt eingerichtet. Sie wird in den nächsten Monaten besetzt", so Krainz-Dürr. Ähnliche Pläne gibt es zwischen Uni und PH Graz.

"Jetzt müssen sich nur noch die richtigen Leute angesprochen fühlen", betonte Barones. Ein entsprechendes Verfahren, das die Aufnahme regeln soll, werde ebenfalls gerade entwickelt.

(APA)

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