Veronica Lario, die Ex-Frau des Medienzaren, will nicht von einem halbierten Unterhalt wissen: 1,4 Millionen Euro im Monat sind ihr zu wenig. Deshalb hat sie gegen ein entsprechendes Urteil Berufung eingelegt.
Als ob Silvio Berlusconi nicht genug Probleme hätte: Seine Parteileute gehorchen ihm nicht mehr, er selbst steht vor dem Rausschmiss aus dem Parlament und in nächster Zukunft stehen weitere lästige Gerichtsurteile an. Jetzt ist einmal die Justiz auf seiner Seite, und schon macht ihm seine Ex-Frau Probleme: Denn Veronica Lario will nichts von einem halbierten Unterhalt wissen – und hat gegen ein entsprechendes Gerichtsurteil Berufung eingelegt. Ein Mailänder Gericht hatte nämlich beschlossen, dass drei Millionen Euro monatlich, die der Medienmagnat an seine frühere Gattin zahlt, zu hoch seien. Lario müsse sich künftig mit „nur“ 1,4 Millionen begenügen.
Grausames Ende der 20-jährigen Ehe
Zur Vorgeschichte: Die frühere Schauspielerin war 20 Jahre lang mit Berlusconi verheiratet, zusammen haben die beiden drei erwachsene Kinder. Im Juli hatte sich Berlusconi an das Gericht in Monza gewandt, um sich von der heute 57-Jährigen scheiden zu lassen. Das Verfahren läuft parallel zum Scheidungsantrag, den die Ex-Schauspielerin 2009 in Mailand eingereicht hatte.
Ein Mailänder Gericht hatte Berlusconi zur Zahlung eines Unterhalts in Höhe von drei Millionen Euro verurteilt, 36 Millionen Euro im Jahr. Der Antrag des Medienzaren auf eine Aussetzung der Unterhaltszahlung wurde von einem Berufungsgericht in Mailand abgelehnt. Daraufhin hatte Berlusconi beschlossen, ein weiteres Scheidungsverfahren in Monza in die Wege zu leiten, wo Lario seit Jahren lebt. Berlusconi hatte vergebens versucht, sich mit seiner Ex-Frau über einen geringeren Unterhalt zu einigen.
Das Paar hatte sich im Mai 2009 getrennt. Lario hatte bei einem Mailänder Gericht eine Scheidungsklage eingereicht, in der sie die Untreue ihres Mannes für das Scheitern der Ehe verantwortlich machte. Es war Lario, die damals als erste in einem langen Interview indirekt angedeutet hatte, dass Berlusconi mit minderjährigen Mädchen ein Verhältnis war. Wenige Monate später kam der Skandal rund um Berlusconis „Bunga-Bunga-Parties“ und seine vermeintlichen Verhältnisse zu Minderjährigen an die Öffentlichkeit. Ein Mailänder Gericht berät derzeit über eine Verurteilung des Multimilliardärs wegen Förderung der Prostitution von Minderjährigen.
(basta./APA)