Netflix überholt HBO bei Abonnentenzahlen

''House of Cards''-Star Kevin Spacey
''House of Cards''-Star Kevin Spacey(c) REUTERS (� Stephen Chernin / Reuters)
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Der Online-Videodienst investiert kräftig in Eigenproduktionen wie "House of Cards" und "Orange is the New Black". Weitere Serien sind geplant.

Der Online-Videodienst Netflix hat sein Vorbild überholt, zumindest bei den Abonenntenzahlen: Im dritten Quartal des laufenden Jahres kommt Netflix in den USA auf 29,3 Millionen Abonnenten. Der Bezahlsender HBO hat dem Wirtschaftsnachrichtendienst Bloomberg zufolge 28,7 Millionen Abonnenten in den Vereinigten Staaten. Weltweit zählt Netflix 40 Millionen Abonnenten. Damit sei ist der innerhalb eines Jahres um ein Drittel gewachsen, teilte Netflix bei Vorlage seiner Quartalszahlen mit. Im vierten Quartal rechnet Netflix zudem mit 3,32 Millionen neuen Abonnenten.

"House of Cards": Alle Folgen gleichzeitig online

Diesen Anstieg dürfte Netflix vor allem seinen Eigenproduktionen zu verdanken haben. Nach dem Vorbild von HBO investiert der Online-Dienst kräftig in qualitativ hochwertige Serien. So hatte Netflix im Februar alle 13 Folgen der eigenen Politthriller-Serie "House of Cards" mit den Hollywoodstars Kevin Spacey, Kate Mara und Robin Wright auf einmal online gestellt - und reagierte damit auf veränderte Sehgewohnheiten, dem Trend zum "binge viewing", das Schauen (oft ganzer Staffeln) am Stück.

Oscar-Gewinner Spacey spielt in der Serie einen US-Kongressabgeordneten, der bei seinem Machtstreben über Leichen geht. "House of Cards"-Regisseur David Fincher, der mit "Fight Club" einen weltweiten Erfolg feierte, hatte kürzlich einen Emmy für die beste Regie in der Kategorie Drama gewonnen. Eine zweite Staffel wird derzeit gedreht.

Neue Serie "Orange is the New Black"

Auch die neue Eigenproduktion dürfte ein Erfolg werden: "Orange is the New Black" sei nicht nur bei Kritikern erfolgreich (mit 79 von 100 Punkten auf der Kritikerplattform Metacritic), sondern auch beim Publikum, gab Netflix bekannt. In der Serie, seit Juli im Netz, geht es um eine Managerin, die wegen Drogenschmuggels ins Gefängnis kommt.

Netflix will die Investitionen in eigenproduzierte Inhalte nun verdoppeln. "Wir werden auch in den kommenden Jahren einige der fesselndsten und bemerkenswertesten Inhalte produzieren", kündigten Netflix-Chef Reed Hastings und Finanzvorstand David Wells an.

"Damages"-Macher planen Psychothriller

Die TV-Produktionssparte von Sony plant derzeit eine 13-teilige Psychothriller-Serie für die Plattform, das Drehbuch stammt aus der Feder der Macher der Erfolgsserie "Damages". Zudem ließ der Sender die Kult-Comedyserie "Arrested Development" wiederauferstehen.

Der Umsatz von Netflix sei um 22 Prozent im Vergleich zum Vorjahresquartal gestiegen - auf 1,1 Milliarden Dollar (804 Millionen Euro), so das Unternehmen. Der Gewinn habe sich gar auf knapp 32 Millionen Dollar vervierfacht. Der Kurs des Unternehmens sprang im nachbörslichen Handel um 9,45 Prozent auf 388,53 Dollar.

In Österreich ist Netflix (noch) nicht erhältlich

Laut "Wallstreet Journal" soll Netflix unterdessen auch mit mehreren Pay-TV-Sendern darüber verhandeln, seine Serien über eine Anwendung auf dem Decoder zugänglich zu machen. Damit könnte Netflix seinen Seherkreis noch deutlich vergrößern.

Netflix ist neben den USA, Kanada und Südamerika mittlerweile auch in sieben europäischen Ländern abrufbar, Österreich ist vorerst noch nicht darunter.

(APA/AFP)

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