Schlappe für Kirchner bei Wahl in Argentinien

Schlappe fuer Kirchner Wahl
Schlappe fuer Kirchner Wahl(c) REUTERS (Fabrizio Bensch / Reuters)
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Die Koalition der Staatschefin Kirchner verteidigte eine knappe Kongressmehrheit, rutschte aber stark auf 32,5 Prozent ab.

Die Regierung von Argentiniens Präsidentin Cristina Fernández de Kirchner hat bei der Parlamentswahl eine schwere Niederlage erlitten. Die Regierungskoalition Frente para la Victoria (FPV - Front für den Sieg) kam am Sonntag nach Auszählung von 56 Prozent der abgegebenen Stimmen landesweit auf 32,5 Prozent. Vor zwei Jahren hatte die Staatschefin bei ihrer Wiederwahl noch 54,1 Prozent der Stimmen erhalten.

Die FPV wurde in den vier bevölkerungsreichsten Provinzen und in der Hauptstadt Buenos Aires von verschiedenen Oppositionsparteien klar geschlagen. Die Wahlbeteiligung lag bei mehr als 77 Prozent, wie die Wahlbehörden mitteilten. Zwischenfälle seien nicht gemeldet worden.

Das Ergebnis versperrt der Präsidentin den Weg zu einer Wiederwahl im Jahr 2015. Um eine Verfassungsreform durchzusetzen, die eine dritte Amtsperiode in Folge zuließe, bräuchte sie eine Zwei-Drittel-Mehrheit im Parlament. Die Regierung hält nach den ersten Ergebnissen künftig jedoch nur eine knappe Mehrheit im Kongress. Die Opposition ging gespalten in die Wahl.

Nach Operation nicht im Wahlkampf

Die Präsidentin konnte ihre Stimme nicht abgeben, weil sie nach einer Operation nicht in ihren patagonischen Heimatort Río Gallegos fliegen durfte. Sie erholt sich in ihrer Residenz in Buenos Aires von einem erfolgreichen Eingriff nach einer Hirnhautblutung. Kirchner konnte deshalb zuletzt auch nicht mehr am Wahlkampf teilnehmen.

Rund 30,6 Millionen Wahlberechtigte waren aufgerufen, die Hälfte der Abgeordneten (127) und ein Drittel der Senatoren (24) neu zu wählen. Die übrigen Abgeordneten und Senatoren werden erst 2015 und 2017 neu gewählt. Zum ersten Mal waren auch knapp 600.000 Jugendliche im Alter von 16 und 17 Jahren wahlberechtigt. In Argentinien gilt Wahlpflicht für Bürger zwischen 18 und 70 Jahren.

(APA/dpa)

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