Verbund: Frühpensionierungen und Aufnahmestopp kommen

Gaskraftwerk Mellach Verbund
Gaskraftwerk Mellach VerbundHELGE SOMMER / APA / picturedesk
  • Drucken

Ein geplanter "interner Arbeitsmarkt" sorgt für Unruhe. Freie Stellen sollen durch Umschichtungen nachbesetzt werden.

Der börsenotierte Stromkonzern Verbund konkretisiert seine Sparpläne im Personalbereich, die Teil des Ende Juli verkündeten Effizienzsteigerungsprogramms sind. Laut „Standard“ reagiert das Unternehmen mit Frühpensionierungen, Aufnahmestopp und Versetzungen auf die riesigen Verluste bei der Gasverstromung. Die Belegschaft sei bereits informiert worden.

Dem Bericht zufolge sorgt vor allem das mit dem Beratungsunternehmen Boston Consulting ausgearbeitete Konzept zum „internen Arbeitsmarkt“ für Unruhe. Wegen des externen Aufnahmestopps sollen frei werdende Stellen durch Umschichtungen nachbesetzt werden. Den von Führungskräften nominierten Mitarbeitern - vom Management als als "Mover" bezeichnet - werde lediglich das kollektivvertragliche Ist-Gehalt garantiert, nicht aber andere Zulagen oder Überstundenpauschalen.

Gaskraftwerke verursachen Defizite

"Bei Erfüllung von zumindest 70 Prozent der fachlichen Anforderungen kann der Mover auf die offenen Positionen wechseln", heißt es in der Mitteilung der Konzernleitung, aus der der „Standard“ zitiert. Wenn keine adäquate Stelle frei ist, sollen die Betroffenen Teil eines Pools werden, der laut Insidern ähnlichen Instrumenten bei Post oder Telekom nicht unähnlich sein dürfte, schreibt die Zeitung.

Der Verbund rechtfertige die Vorgangsweise mit den "schwierigen Zeiten", in denen sich der Konzern befinde. Das 130 Mio. Euro schwere Effizienzsteigerungsprogramm und der damit verbundene externe Aufnahmestopp erforderten eine höhere Flexibilität der Mitarbeiter, so Verbund-Sprecherin Ingun Metelko zum „Standard“.

Parallel dazu versucht der Verbund, seine defizitären Gaskraftwerke loszuwerden. Der Konzern musste bereits die in Frankreich, Österreich und Italien aufgebauten Kapazitäten um mehr als 1 Mrd. Euro abschreiben. Die Kraftwerke rentieren sich nicht mehr, weil der Verbund Gas teuer einkauft, die Strompreise aber u. a. wegen des Anstiegs erneuerbarer Energieträger stark gefallen sind.

(APA)

Lesen Sie mehr zu diesen Themen:

Mehr erfahren

Geld & Finanzen

Verbund zieht sich aus Türkei zurück

E.ON übernimmt den Enerjisa-Anteil. Der Hälfteanteil wird gegen acht Wasserkraftwerke in Deutschland eingetauscht.

Dieser Browser wird nicht mehr unterstützt
Bitte wechseln Sie zu einem unterstützten Browser wie Chrome, Firefox, Safari oder Edge.