Drahtzieher von Wolgograd-Anschlag getötet

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Eine "Schwarze Witwe" hatte bei dem Anschlag einen Sprengsatz in einem Bus gezündet, sechs Menschen starben. Russische Einheiten töteten nun fünf mutmaßliche Drahtzieher.

Bei einem Anti-Terror-Einsatz gegen die Drahtzieher des jüngsten Selbstmordanschlags in Wolgograd sind im russischen Konfliktgebiet Nordkaukasus fünf Menschen getötet worden. Bei dem Feuergefecht sei auch der Ehemann der Attentäterin ums Leben gekommen. Die "Schwarze Witwe" hatte mit einer Bombe Ende Oktober sechs Menschen in einem Linienbus mit in den Tod gerissen, meldete die Agentur Interfax am Samstag.

Der Mann, ein zum Islam konvertierter Russe, habe während des Einsatzes nahe der dagestanischen Hauptstadt Machatschkala gesagt, er persönlich habe den Sprengsatz gebaut, so Interfax unter Berufung auf Sicherheitskreise weiter. Kreml-Einheiten forderten die in einem Haus verschanzte Gruppe zunächst zur Aufgabe auf und stürmten das Versteck später.

Im Nordkaukasus kommt es immer wieder zu schweren Gefechten zwischen Sicherheitskräften und Islamisten, die in der Region für ein von Moskau unabhängiges "Emirat" kämpfen.

Schwarze Witwen

Selbstmord-Attentäterinnen aus Tschetschenien oder Dagestan werden "Schwarze Witwen" genannt. Viele von ihnen handelten aus Rache, weil ihre Ehemänner, Väter oder Brüder von Russen verschleppt und getötet wurden.

Die Moskauer Journalistin Julia Jusik zeigt in ihrem Buch "Die Bräute Allahs" aber auch, dass manche dieser Frauen sich gar nicht in die Luft sprengen wollen. Sie werden zumeist von verwandten Männern für diese Tat angeworben. Viele Bomben am Körper der Frauen werden ferngezündet. Das kaukasische Sittengesetz (Adat) sieht eine Rolle der Frau als Rächerin nicht vor.

(APA/dpa)

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