Banken: Sparkurs wird verschärft

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Österreichs Finanzkonzerne wollen hunderte Millionen Euro einsparen. Bei der Bank Austria gibt es seit Längerem Umstrukturierungen im IT-Bereich.

Wien. Ende Oktober schlugen die Banken Alarm: Da die Belastungen (etwa Bankensteuer und strengere Eigenkapitalvorschriften) zunehmen, seien sie gezwungen, Sparprogramme zu verabschieden oder Kredite zu verteuern. Seitdem werden fast wöchentlich neue Einsparungen bekannt. Am Montag erklärte die Bawag, dass die Kreditabwicklung mit 130 Mitarbeitern in eine Gesellschaft ausgegliedert wird. Der Betriebsrat und die Gewerkschaft sind darüber empört. „Es reicht!“, heißt es in einer Aussendung. Denn für die Mitarbeiter soll nicht der Bankenkollektivvertrag, sondern der Gewerbekollektivvertrag gelten. „Die Befürchtung des Betriebsrats, dass es im Zuge der Ausgliederung zu Verschlechterungen kommen wird, sind mehr als berechtigt“, sagte Wolfgang Katzian, Chef der GPA-djp.

Vergleich mit AUA

In Gewerkschaftskreisen vergleicht man die Situation bei vielen Banken teilweise mit dem Schicksal der AUA, wo ein umstrittener Betriebsübergang für Wirbel sorgt. Bereits zuvor hatte die Bawag erklärt, dass künftig Teile des Callcenters von einer externen Firma übernommen werden sollen. Den Mitarbeitern sei aber ein Job in der Bank angeboten worden, heißt es. Berichte, dass 2014 rund 700 Mitarbeiter abgebaut werden sollen, dementiert die Bawag. Bei der Bank Austria gibt es seit Längerem Umstrukturierungen im IT-Bereich.

In der Vorwoche wurden die Mitarbeiter der Raiffeisen-IT informiert, dass 60 Leute gehen sollen. Das ist der Auftakt für ein Sparprogramm bei Raiffeisen. Das Spitzeninstitut RZB bündelt gerade die Kompetenzen bei verschiedenen Tochtergesellschaften. Ziel ist es, 25 Millionen Euro pro Jahr einzusparen. Dazu sollen zehn Prozent der 1200Beschäftigten abgebaut werden. Die börsenotierte Raiffeisen-Bank International will Ende November weitere Details zum Sparkurs bekannt geben. Bis 2016 sollen bis zu 450 Millionen Euro eingespart werden. (höll)

("Die Presse", Print-Ausgabe, 19.11.2013)

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