Deutschland besiegte sensationell USA mit 113:111 und trifft im WM-Finale von Manila auf Serbien. Serben-Coach Svetislav Pesic bekommt 21 Jahre nach dem ersten WM-Titel noch einmal die Chance zur Krönung. Mit Gordon Herbert greift ein Ex-Oberart-Coach nach Gold.
Serbien steht im Finale der Basketball-WM. Die Mannschaft von Trainer-Ikone Svetislav Pesic, 74, bezwang Kanada im ersten Halbfinale mit 95:86 (52:39) und trifft im Endspiel am Sonntag auf Deutschland, das die USA sensationell mit 113:111 besiegte. Dreier-Spezialist Bogdan Bogdanovic (23 Punkte) war in Manila der beste Werfer der Serben, die erstmals seit 2017 wieder eine Medaille bei einem Großereignis gewinnen werden.
Pesic wurde bereits 2002 mit Jugoslawien Weltmeister, dazu 1993 mit Deutschland und 2001 mit Jugoslawien Europameister. Sein als Kollektiv funktionierendes Team hielt gegen das NBA-Ensemble der Kanadier um Shai Gilgeous-Alexander überraschend stark dagegen. Gilgeous-Alexander, bis dato bester Spieler des Turniers, kam nur auf 15 Punkte und zehn Assists. Serbien spielt diese WM ohne NBA-Champion Nikola Jokic (Denver Nuggets), der als derzeit bester Spieler der Welt gilt.
Deutsches Korb-Wunder
Im Endspiel trifft Pesic, der Basketball in Deutschland populär machte, Berlin trainierte und die DFB-Equipe 1993 zu EM-Gold geführt hatte, auf die Enkel seiner Spieler. Trainiert werden Dennis Schröder (Toronto, traf 40 Sekunden vor Schluss zum 113:111) und Co. von Ex-Oberwart-Trainer Gordon Herbert, es ist ein Korb-Märchen oder -Wunder. Es ist der größte Sieg seit EM-Gold 1993 (mit Pesic), was gelingt im historischen WM-Finale? Silber hat man nach Bronze in Indianapolis 2002 sicher. Dazu wie Serbien das Olympiaticket.
Für die US-Basketballer ist es ein herber Rückschlag. Der angepeilte sechste WM-Titel nach 1954, 1986, 1994, 2010 und 2014 muss mindestens bis zum Turnier in Katar 2027 warten.