Bauprojekt

Semmering: Steirer sind mit Tunnel fertig

Bei dem Projekt Semmering-Basistunnel (hier ein Archivfoto von den Bauarbeiten) wurde jetzt ein großer Schritt geschafft.
Bei dem Projekt Semmering-Basistunnel (hier ein Archivfoto von den Bauarbeiten) wurde jetzt ein großer Schritt geschafft. APA / Robert Jaeger
  • Drucken

Von niederösterreichischer Seite aus fehlen noch 750 Meter bis zum Durchstich des Eisenbahn-Tunnels.

Von steirischer Seite aus ist das Gröbste geschafft: Am Freitag wurde in Mürzzuschlag der „letzte Durchschlag“ beim Bau des Semmeringbasistunnels gefeiert. Auf niederösterreichischer Seite im Bauabschnitt Gloggnitz fehlen dann noch rund 750 Meter bis zum Durchstich des insgesamt 27,3 Kilometer langen Eisenbahntunnels. Fertig werden sollen die Vortriebsarbeiten in rund eineinhalb Jahren, also im ersten Halbjahr 2025. In Betrieb gehen soll der im Vorfeld lang diskutierte Tunnel 2030.

Schneller als mit dem Auto

Mit einer Geschwindigkeit von bis zu 230 km/h soll sich mit ihm die Fahrzeit für Züge zwischen Graz und Wien um eine halbe Stunde verkürzen: In Zukunft wird man nur noch eine Stunde und 50 Minuten unterwegs sein. Gemeinsam mit dem Bau der Koralmbahn soll die neue Südstrecke den öffentlichen Verkehr attraktiver machen. Ziel sei laut ÖBB, die Strecke so konkurrenzfähig wie die Westbahn zwischen Wien und Salzburg zu machen, auf der man schneller als mit dem Auto von einer Stadt zur anderen kommt.

Das Großprojekt, an dem seit 2012 gebaut wird, spielt aber auch für den Güterverkehr eine wichtige Rolle: Der zweiröhrige Tunnel wird Teil der Baltisch-Adriatischen Achse. Diese Verbindung führt als eine von neun EU-Bahnverkehrskorridoren von Bologna beziehungsweise Ravenna, Triest, Venedig in Italien und den slowenischen Hafen Koper durch Österreich bis nach Danzig.

Beim Bau kam es immer wieder zu Bauverzögerungen und Kostenerhöhungen. Ursprünglich sollte der Tunnelbau bereits 2024 fertiggestellt werden und etwa drei Milliarden Euro kosten, hatte es beim Spatenstich im Jahr 2012 geheißen. Ein Rechtsstreit mit der Umweltschutzorganisation Alliance for Nature, aber auch Wassereintritte und Gesteinseinstürze im Berg verzögerten unter anderem den Baufortschritt.

Die Koralmbahn zwischen Graz und Klagenfurt ist indes bereits im Endausbau. 50 von 130 Kilometern der neuen Koralmbahn verlaufen in Tunneln, 33 davon im Herzstück der Strecke, dem Koralmtunnel. Die neue Strecke hat mehr als 100 Brücken und 23 Bahnhöfe bzw. Haltestellen. Ab Dezember 2025 wird die Fahrt Graz-Klagenfurt statt zwei Stunden und 40 Minuten nur noch rund 45 Minuten dauern. (APA)

Lesen Sie mehr zu diesen Themen:


Dieser Browser wird nicht mehr unterstützt
Bitte wechseln Sie zu einem unterstützten Browser wie Chrome, Firefox, Safari oder Edge.