Bali: Was bringt das WTO-Zollabkommen?

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Wie stark Österreich von den Handelserleichterungen profitieren wird, ist umstritten.

Wien. Von den am Wochenende auf Bali beschlossenen weltweiten Handelserleichterungen und Zollabkommen könnte Österreich jährlich mit bis zu 700 Mio. Euro profitieren. Weltweit geht die Internationale Handelskammer (ICC) in Paris von einem zusätzlichen Wachstum von bis zu einer Billion Dollar (732 Mrd. Euro) aus. Ein Promille davon könnte auf Österreich entfallen.
Laut der heimischen Wifo-Expertin Elisabeth Christen ist es jedoch schwierig, bereits seriöse Zahlen zu nennen. Prinzipiell sei es dafür einfach noch zu früh. Die Effekte seien nur sehr schwer zu quantifizieren.

„Deutlich geringere Effekte“

Die deutsche Wirtschaft schätze die Vorteile über fünf Jahre auf 60 Milliarden Euro, sagte Christen. Da die heimische Exportwirtschaft sehr stark auf Europa konzentriert sei – wo es diese Handelserleichterungen schon gibt – dürften die positiven Effekte auf die heimische Wirtschaft deutlich geringer ausfallen.

Ende November berichtete ICC-Präsident Harold McGraw, dass das WTO-Abkommen zu Handelserleichterungen die globale Wirtschaftsleistung jährlich um 960 Mrd. Dollar anschieben könnte. Die Exporte der Entwicklungsländer könnten um 570 Mrd. Dollar, jene der entwickelten Länder um 475 Mrd. Dollar gesteigert werden. Zusätzlich würden 18 Millionen Jobs in den Entwicklungsländern und drei Millionen in den Industrieländern geschaffen werden.

Österreich könnte von den Handelserleichterungen vor allem auch insofern profitieren, als das Abkommen Sonderbestimmungen für Entwicklungsländer und die am wenigsten entwickelten Länder (Least Developed Countries/LDC) enthält. Und laut WKO wollen sich österreichische Unternehmen verstärkt in Richtung Zentralasien und Afrika orientieren. (APA)

("Die Presse", Print-Ausgabe, 10.12.2013)

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