Ski alpin.: „Ligety? Technik und Material perfekt“

Hermann Maier
Hermann Maier (c) GEPA pictures (GEPA pictures/ Harald Steiner)
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Hermann Maier genießt seine Rolle als Familienvater, den Weltcup verfolgt der ehemalige Rennfahrer aber mit großem Interesse. Er hält Ted Ligety für überlegen.

Flachau. Nur fallweise werden Marcel Hirscher und Co. bis auf Weiteres im Skiweltcup, insbesondere im Riesentorlauf an der Überlegenheit von Ted Ligety kratzen können. Davon ist jedenfalls Hermann Maier felsenfest überzeugt. „Es gibt sicher Rennen und Schneeverhältnisse, bei denen andere dabei oder sogar vorn sein werden. Über die Saison hinweg wird es aber wahrscheinlich nicht möglich sein“, sagte der Doppel-Olympiasieger, 41, vor dem Weltcup in Val d'Isère.

Der RTL am Samstag in Frankreich könnte aber eines dieser „zwei, drei“ speziellen Rennen sein. Sechs Tage nachdem Ligety die Konkurrenz bei seinem Heimrennen in Beaver Creek einmal mehr deklassiert hatte, er gewann knapp zwei Sekunden vor Hirscher, sollte auf der steilen „Face“ der Wind für die Jäger günstiger stehen. „Da schaut es sicherlich anders aus“, sagt Maier, der 2009 seine Karriere beendet hat und nun die Rolle als Vater von Zwillingen genießt, überzeugt. „Die Torabstände sind kürzer, das ist kein richtiger Riesentorlauf. Das geht mehr in den Slalom oder Hindernislauf, da kann man taktisch ans Werk gehen“, so der Salzburger.

Nicht nur der Head-Ski allein

Maier hat sich nach Ligetys Sieg beim Saisonauftakt in Sölden gewundert über den Tenor, wonach die Konkurrenz aufgeholt habe. „Das war falsch. Für mich war seine Überlegenheit dort sogar größer als im Vorjahr. Der erste Lauf war verkürzt, im zweiten ist er einen Sicherheitslauf gefahren. Das wird er auch in Zukunft so machen.“

Die Überlegenheit des Schladming-Dreifachweltmeisters Ligety, der als Head-Fahrer „Markenkollege“ von Maier ist, liegt für den Salzburger auf der Hand. Er sagt: „Erstens fährt er gut, und zweitens passt bei ihm alles zusammen. Die Technik und das Material, das er an den Beinen hat – alles ist perfekt abgestimmt.“ Weder nur die Ski noch gute Technik allein würden das wettmachen. „Gutes Material ohne Technik geht nicht, und umgekehrt auch nicht. Es fahren ja auch andere Head.“ Etwa Bode Miller, dem mit dem zweiten Platz die Überraschung gelungen ist.

Ligety setze das Gesamtpaket jedoch optimaler um, er kürze Schwünge gezielt und gekonnt ab. „Jeder hat verschiedenste Fußstellungen. Aber er hat für sich das Richtige gefunden, darum geht es doch: für sich das Beste zu finden.“

SKIWELTCUP

Samstag: Herren-Riesentorlauf in Val d'Isère (10 und 13 Uhr, live, ORF eins). Damen-Super-G in St. Moritz (11.30 Uhr, live, ORF eins).

("Die Presse", Print-Ausgabe, 14.12.2013)

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