Turbulente Zeiten im Advent

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Die Krise von Wacker Innsbruck hat sich durch das 0:3 bei Verfolger Admira weiter verschärft, Trainer Kirchler ist angezählt. Auch Sturm sehnt einen Befreiungsschlag herbei.

Maria Enzersdorf/Wien. Wacker Innsbruck gerät im Kampf um den Klassenerhalt in der Bundesliga zusehends ins Trudeln. Die Innsbrucker liegen nach dem 0:3 bei der Admira nur noch zwei Punkte vor dem Tabellenletzten. Gewinnen die Südstädter auch am Dienstag in Grödig, könnten die Tiroler sogar als Schlusslicht überwintern müssen. Ob dann noch mit Trainer Roland Kirchler, ist fraglich. Kirchler ist angezählt, dabei hat der Ex-Internationale Wacker im Mai noch in einem wahren Krimi zum Ligaverbleib geführt. Seine Zukunft sieht Kirchler vor dem abschließenden Heimspiel am Mittwoch gegen Tabellenführer Salzburg pragmatisch. „Ich werde alles vorbereiten, wenn ich noch da bin“, sagte der 43-Jährige. „Ob ich noch dabei bin, weiß ich nicht. Da bin ich die falsche Ansprechperson.“

Mit Florian Klausner ist Kirchlers früherer Ko-Trainer vor zwei Wochen zum Sportdirektor befördert worden. Der neue Verantwortliche sprach seinem früheren Chef vorerst das Vertrauen aus. Erst nach dem abschließenden Spiel des Jahres werde die Situation analysiert. „Roli Kirchler wird auch am Montag und am Dienstag das Training leiten. Und am Mittwoch ist das Spiel“, betonte Klausner.

Nur Salzburg besser als Admira

Die Letztverantwortung in der Trainerfrage liegt bei Wacker-Präsident Josef Gunsch. Auch dieser will frühestens nach der Mittwochspartie aktiv werden. Kirchler gab sich nach der unglücklichen Niederlage in der Südstadt fast schon trotzig: „Am Mittwoch ist wieder ein Spiel, da können wir wieder drei Punkte machen – auch wenn es Salzburg ist.“ Die Admira hatte Mitte November mit einem 3:1 gegen die Salzburger überrascht. „Das war ein Bonussieg für die Admira. Vielleicht gelingt auch uns in diesem Spiel etwas“, meinte Kirchler.

Sein Team hatte in der Südstadt zwar ambitioniert begonnen, den Gastgebern aber mit individuellen Fehlern in die Hände gespielt. „Wir haben nicht unseren besten Tag erwischt“, meinte auch Admira-Torschütze Thorsten Schick. Dennoch fuhren die Südstädter ihren dritten Heimsieg in Serie ein. Nur Salzburg hat in den jüngsten elf Runden mehr Punkte geholt. „Wenn man zweieinhalb Monate zurückdenkt, haben wir schon sehr viel geleistet“, meinte Admira-Trainer Walter Knaller. „In Grödig wollen wir auch etwas machen.“ Damit könnten die Niederösterreicher trotz der acht Punkte Abzug wegen Verstößen gegen die Lizenzbestimmungen zu Weihnachten auf einem Nichtabstiegsplatz liegen.

Der WAC hielt den Abstand zur Admira mit einem 3:1 in Ried bei zehn Punkten konstant, verbesserte sich aber auf Kosten von Sturm Graz auf Rang sechs. „Ein sehr wichtiger Sieg, zumal die Admira auch gewonnen hat“, meinte WAC-Regisseur Michael Liendl. Für Sturm Graz blieb der erhoffte Befreiungsschlag aus. Trotz einer bemühten Vorstellung kam die Elf von Darko Milanič zu Hause gegen die effizienten Grödiger über ein 2:2 nicht hinaus und konnte in den jüngsten sieben Runden nur zwei Siege verbuchen.

Auswirkungen eines Briefes

Am Tag nach dem offenen Brief an die Fans legten die „Blackys“ die versprochenen Tugenden an den Tag und führten nach 0:1-Rückstand dank Treffern von Patrick Wolf (24.) und Michael Madl (62.) zwischenzeitlich mit 2:1. Mario Leitgeb (70.) sicherte den Gästen, die durch Stefan Nutz (17.) in Führung gegangen waren, aber noch einen Punkt. „Die Mannschaft wollte etwas zeigen, und sie hat auch etwas gezeigt. Wenn wir nicht so konzentriert in das Spiel gegangen wären, hätten wir große Probleme bekommen. Wenn es so wie beim Match heute hilft, einen Brief zu schreiben, dann soll die Mannschaft vor dem Rapid-Match wieder einen schreiben“, sagte Milanič. Grödigs Adi Hütter war mit der Vorstellung seiner Mannschaft und dem errungenen Punkt zufrieden. „Es war ein leistungsgerechtes Remis. Beide Mannschaften haben versucht, die Initiative zu ergreifen. Hut ab vor meinen Spielern, trotz der vielen Ausfälle finden wir immer eine Lösung.“

("Die Presse", Print-Ausgabe, 16.12.2013)

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