Italien: Älteste Bank Monte Paschi an der Kippe

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Nach Revolte der Stiftung gegen die Kapitalerhöhung droht die Verstaatlichung.

Siena. Die älteste Bank der Welt, die 1472 gegründete italienischen Monte dei Paschi in Siena, steht nach einer beispiellosen Revolte ihres Großaktionärs, der Monte-Paschi-Stiftung, gegen eine schnelle Kapitalerhöhung an der Kippe. Die Kapitalerhöhung von drei Mrd. Euro, die die EU im Gegenzug für die Genehmigung einer Staatshilfe von 4,1 Mrd. Euro fordert, kann frühestens Mitte 2014 erfolgen.

Der Sanierungsplan für die Bank, die in den vergangenen zwei Jahren acht Mrd. Euro Verlust gemacht hat und wegen riskanter Derivategeschäfte und der Schuldenkrise in Schieflage ist, wackelt. Die Verstaatlichung ist nicht ausgeschlossen. Verwaltungsratschef, Alessandro Profumo, und Vorstandschef, Fabrizio Viola, wollen in den nächsten Tagen über ihren Rücktritt entscheiden. Beide haben sich für die rasche Kapitalerhöhung starkgemacht und andere Banken dafür gefunden.

Auch Stiftung braucht Geld

Monte Paschi ist der größte Arbeitgeber in Siena, die Stadt zugleich der größte Anteilseigner der Stiftung. Auch die Stiftung steckt in Schwierigkeiten. Sie hat schon zuvor eine Verschiebung des Kapitalschritts auf Mai gefordert, um mehr Zeit für den Verkauf ihres 33,5-prozentigen Anteils an der Bank zu haben. Mit dem Erlös will die Stiftung eigene Schulden tilgen. „Wir haben die Pflicht, das Überleben der Stiftung zu sichern“, sagte deren Vorsitzender, Antonella Mansi, nach dem Aktionärstreffen am Samstag.  (Reuters)

("Die Presse", Print-Ausgabe, 30.12.2013)

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