Das rechte Knie der Abfahrts-Olympiasiegerin von Vancouver 2010 ist nach dem Kreuzbandriss zu instabil.
Sotschi/Wien. Bis zuletzt hatte Lindsey Vonn um ihren Olympia-Traum gekämpft, nun aber fand er ein bitteres Ende. Nach dem neuerlichen Kreuzbandriss wird der US-Skistar nicht mehr rechtzeitig fit. „Ich bin am Boden zerstört, ankündigen zu müssen, dass ich nicht in der Lage sein werde, in Sotschi an den Start zu gehen“, schrieb die Abfahrts-Olympiasiegerin von Vancouver 2010 auf ihrer Facebook-Seite. „Ich habe alles nur Mögliche gemacht, um irgendwie stark genug zu werden. Aber ich habe realisiert, dass mein Knie zu instabil ist.“
Erst kurz vor Weihnachten hatte Vonn in Val d'Isere offenbart, dass sie seit dem Trainingssturz Mitte November mit gerissenem Kreuzband fährt. Es handelt sich dabei um jenes Knie, das bereits nach dem Sturz bei der WM im Februar operiert worden war. Obwohl sie die Weltcupabfahrt wegen Kniebeschwerden hatte abbrechen müssen, kündigte Vonn zur allgemeinen Überraschung zunächst an, das Risiko zu nehmen und alles versuchen zu wollen, um bei Olympia zu starten.
Während die 29-Jährige Zweckoptimismus bemühte und sogar schon gemeinsam mit ihren Fans ein Olympia-Design für ihren Helm gestaltete, erklärte US-Damenchef Alexander Hödlmoser erst vor wenigen Tagen, dass bei seinem Superstar „an Skifahren derzeit nicht zu denken“ sei. Seit dem Auftritt in Val d'Isere soll Vonn nicht mehr auf Ski gestanden sein.
Neues Ziel: Heim-WM in Vail
Vonn bedankte sich auch bei ihren Fans für die vielen Zusprüche. Ihren Kampfgeist hat die vierfache Gesamtweltcupsiegerin ohnehin nicht verloren. Das neue Ziel sei nun die Heim-WM 2015 in Vail. Dafür werde sie sich schon demnächst einer Operation unterziehen. Die Bewerbe in Sotschi wird Vonn vor dem Fernseher verfolgen. „Ich werde alle anfeuern und besonders das Team USA!“
("Die Presse", Print-Ausgabe, 08.01.2014)