Linzer Med-Fakultät erneut auf Schiene

Der Start der neuen Fakultät wäre im Herbst 2014 in Graz geplant. Die anderen Unis wollen aber ebenfalls mehr Geld.

Es überrascht nicht wirklich, dass die umstrittene Medizinfakultät in Linz gleich bei der ersten Regierungsklausur thematisiert wurde – immerhin hatte der neue Uni-Minister Reinhold Mitterlehner (ÖVP) die Med-Fakultät vor den Uni-Chefs als seinen ersten Arbeitsschwerpunkt vorgestellt. Nun hat die Regierung das Projekt erneut auf Schiene gebracht.

Der nochmalige Beschluss der Vereinbarung zwischen Bund und Land Oberösterreich im Ministerrat war durch die Neukonstituierung des Nationalrats nötig geworden. Dabei sei auch festgelegt worden, dass der Bundesanteil an der neuen Fakultät nicht aus dem bestehenden Uni-Budget, sondern durch zusätzliche Mittel des Finanzministeriums finanziert wird, hieß es.

58 Millionen pro Jahr vom Bund

Im Vollausbau sollen pro Jahr rund 58 Millionen Euro vom Bund kommen. das Land die Kosten für die Infrastruktur, Gebäude und Anlagen tragen - durchschnittlich acht Millionen Euro pro Jahr, wie im Sommer bekannt gegeben wurde. Die Hochschulkonferenz - ein Beratungsgremium des Uni-Ministers, der unter anderem Unis, FH und Studenten angehören, hatte aber für ihr Ja zu dem Projekt mehr Geld für alle gefordert. 

Wie viel Geld es konkret geben wird, ist bisher unklar. Die Regierung bekenne sich aber zu der geforderten "Umsetzung einer weiteren Stärkung des tertiären Sektors und der Forschungseinrichtungen auf Basis einer Gesamtstrategie". "Die neue Medizinische Fakultät ist eine wichtige Einrichtung, aber sie kann nur ein Teil eines gestärkten Wissenschafts-, Forschungs- und Hochschulraumes sein", so Mitterlehner.

Ausbildung startet im Herbst

Die Ausbildung soll bereits im Herbst 2014 beginnen. Die ersten beiden Studienjahre (vorklinische Ausbildung) werden zunächst komplett an der Medizin-Uni Graz absolviert, 2014/15 und 2015/16 sollen je 60 Studenten zugelassen werden, ab 2016/17 sind es 120. Die eigentliche Ausbildung in Linz startet dann 2016/17, mittelfristig soll es 300 Anfänger-Studienplätze geben.

Davon sollen 180 die volle Ausbildung an der Universität Linz absolvieren (inklusive vorklinische Ausbildung), 120 wechseln auch künftig erst nach dem Vorklinikum in Graz nach Linz. Der Vollausbau der Medizin-Fakultät an der Uni Linz soll 2028 mit 1800 Studenten (sechs Jahrgänge zu je 300 Studenten) erreicht sein.

Aufnahmedetails noch unklar

Wie die Aufnahmedetails für das Wintersemester 2014/15 aussehen, ist derzeit noch unklar. Bis nächste Woche laufen dazu noch Verhandlungen mit der Medizin-Uni Graz, hieß es aus der Uni Linz. Die Medizin-Unis Wien, Graz und Innsbruck führen ein einheitliches Aufnahmeverfahren durch, das im Vorjahr im Februar startete.

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Mediziner-Ausbildung in �sterreich(c) APA

(APA/Red.)

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