Ski alpin: Ligety gewinnt Super-Kombi in Wengen

Ted Ligety
Ted LigetyAPA/EPA/JEAN-CHRISTOPHE BOTT
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Ted Ligety fuhr in der Abfahrt noch vom zweiten Platz zum Sieg. Bester Österreicher wurde Matthias Mayer als Achter.

Ted Ligety hat am Freitag zum Auftakt der 84. Lauberhornrennen in Wengen die Super-Kombination gewonnen. Der amtierende Weltmeister aus den USA setzte sich nach Slalom und Abfahrt 0,22 Sekunden vor dem französischen Vorjahressieger Alexis Pinturault durch. Rang drei ging an den Kroaten Natko Zrncic-Dim (+1,08 Sekunden).

Lokalmatador Sandro Viletta schrammte vor 16.000 Zuschauern als Vierter um 0,30 Sekunden am Stockerl vorbei. Österreichs Herren brachte die Super-Kombi in Wengen einmal mehr kein Glück, die ÖSV-Truppe wartet weiter seit 2007 auf einen Podestplatz in diesem Rennen. Der Kärntner Matthias Mayer belegte als bester Österreicher Platz acht.

Premierensieg in der Super-Kombi

Für Ligety war es der 20. Weltcup-Sieg, nach 19 Triumphen im Riesentorlauf der erste in der Super-Kombi. Bei Großereignissen hatte Ligety aber schon zuvor bei den "big events" groß abgeräumt, 2006 war er in Turin Olympiasieger, 2013 in Schladming Weltmeister. "Es ist schön, dass ich jetzt auch im Weltcup eine Super-Kombi gewonnen habe", freute sich der 29-Jährige, der zuletzt in Adelboden zwei Ausfälle zu verdauen gehabt hatte.

"Nach den jüngsten Negativerlebnissen war es wichtig, dass ich heute wieder zurück in die Spur gefunden habe", sagte Ligety. Vor Olympia geht noch eine weitere Kombi über die Bühne, in Kitzbühel wird am 24. Jänner in Super-G und Slalom kombiniert.

Baumann verliert Ski

Riesenpech hatte Romed Baumann. Der Tiroler war auf dem besten Weg zu seinem ersten Stockerlplatz im Olympia-Winter, verlor jedoch kurz vor dem Ziel-S seinen rechten Ski und krachte ins Sicherheitsnetz. Baumanns Ärger war riesig, immerhin blieb der WM-Dritte 2013 aber unverletzt und kann am Samstag in der Abfahrt an den Start gehen.

Für Baumann war das erste Spitzenergebnis der Saison zum Greifen nahe. Im Slalom hatte er nach beachtlicher Fahrt Rang fünf belegt. "Für einen Abfahrer war das absolut stark. Noch dazu, weil dieser Slalom mit allem gespickt war, was einen klassischen Spezialslalom ausmacht", meinte Baumann. Doch in der Abfahrt kam dann bei der Einfahrt ins Ziel-S der große Schreck und das Aus. "Die Sicht war schon sehr schlecht. Plötzlich hab ich einen Schlag erwischt und die Bindung ist aufgegangen. Alles ist sehr, sehr schnell gegangen", erzählte Baumann.

"Das sollte nicht passieren, aber einmal pro Jahr passiert es halt. Und wenn es dann noch dazu in so einem Rennen passiert, dann ist das wirklich sehr bitter", sagte Baumann, der unverletzt blieb. Vorwürfe in Richtung seines Servicemannes Ernst Hochstaffel gab es aber nicht. Stattdessen hob der Hochfilzener seine auch hinsichtlich Olympia vielversprechende Leistung hervor: "Auf dieses Rennen kann ich wirklich stolz sein, auch wenn mir ein paar Meter ins Ziel gefehlt haben."

Mayer kämpft sich durch Slalom

Als bester Österreicher landete Mayer somit auf Platz acht. "Der Slalom war schon extrem schwierig für uns Abfahrer", sagte der Kärntner, der sich aber im Stangenwald mit 4,26 Sekunden als 19. dennoch tapfer schlug. In der Abfahrt legte Mayer dann mit der zweitschnellsten Zeit eine gelungene Generalprobe für Samstag hin: "Das war in Ordnung, ich bin zuversichtlich für die Abfahrt." Mayer hatte bereits mit Rang zwei im Donnerstag-Training auf dem Lauberhorn aufgezeigt. Ebenfalls Weltcup-Punkte sammelten aus ÖSV-Sicht Vincent Kriechmayr (18.) und Frederic Berthold (25.).

Kurze Aufregung hatte es rund um Baumann bereits nach dem Slalom gegeben. Havard Tjoerhom, der Cheftrainer der Norweger, wollte einen Einfädler des Tirolers gesehen habe. FIS-Renndirektor Günter Hujara prüfte daher die TV-Bilder, gab jedoch grünes Licht für Baumann. Tjoerhom hatte bereits vor wenigen Tagen in Adelboden das ÖSV-Team ins Visier genommen.

Der Coach der Skandinavier hatte sich beschwert, dass Hirscher-Papa Ferdinand vor der Fahrt seines Sohnes Marcel unerlaubterweise durch die Tore gerutscht war. Hujara hatte daraufhin eine Verwarnung gegen Hirscher sen. ausgesprochen. "Havard ist offenbar besessen vom Thema Gesamt-Weltcup, beschwert sich ununterbrochen und zeigt ständig mit dem Finger auf uns", meinte ÖSV-Trainer Mathias Berthold kopfschüttelnd.

(APA)

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