Deutschland löst Gold-Lager in Paris auf

THEMENBILD: 'GOLD'
THEMENBILD: 'GOLD'APA/ROBERT JAEGER
  • Drucken

Die Bundesbank will insgesamt 700 Tonnen Gold nach Deutschland zurückholen. Das Depot in Paris soll vollständig aufgelöst werden.

Schon seit einem Jahr brodelt die Gerüchteküche rund um den Rücktransport der deutschen Gold-Bestände, die im Ausland lagern. Nun berichtet die "Welt am Sonntag" neue Details: Die deutsche Bundesbank will der Zeitung zufolge ihr Lager in Pais vollständig auflösen. 32 der bisher 37 zurückgeholten Tonnen stammen demnach aus dem Depot in der französischen Hauptstadt. Die übrigen fünf Tonnen kamen den Angaben zufolge aus den New Yorker Depot der US-Zentralbank Fed.

Bundesbank-Präsident Jens Weidmann hatte den Wert der bis zum Jahresende 2013 aus dem Ausland verlagerten Goldbestände im Dezember auf 1,1 Milliarden Euro beziffert. Anfang des vergangenen Jahres hatte die Bundesbank angekündigt, bis 2020 insgesamt fast 700 Tonnen deutsches Gold zurückholen zu wollen.

Etwa die Hälfte der knapp 3400 Tonnen an Goldreserven sollen in Deutschland lagern.  Das Gold ging vor allem in den 1950er und 1960er Jahren als Bezahlung hoher Außenhandelsüberschüsse in den Besitz der Bundesbank über. Die Österreichische Nationalbank hatte bereits vor einem Jahr erklärt, das im Ausland lagernde Gold nicht zurückholen zu wollen.

US-Gold soll umgeschmolzen werden

Der "Welt am Sonntag" zufolge sollen die Barren aus dem Keller der US-Notenbank auf den Standard "London Good Delivery" umgeschmolzen werden. Über die Kosten schweigt die Bundesbank. Im Fall der Transporte aus Paris sei ein Umschmelzen nicht nötig, weil die Barren bereits die gewünschte Form hätten. Deshalb sei der Großteil des inzwischen zurückgeholten Goldschatzes auch zügiger aus Frankreich gekommen. Im laufenden Jahr sollen aber auch die Transporte aus New York stark zunehmen.
Bisher habe es keinerlei Grund für Beanstandungen gegeben, heißt es der Zeitung zufolge bei der Bundesbank, Gewicht und Reinheitsgrad der Goldbarren stimmten mit den Büchern überein.

Artikel in der "Welt am Sonntag"

(Red.)

Lesen Sie mehr zu diesen Themen:

Mehr erfahren


Dieser Browser wird nicht mehr unterstützt
Bitte wechseln Sie zu einem unterstützten Browser wie Chrome, Firefox, Safari oder Edge.