Friede den Friedenstauben

Ob Papst Franziskus die Frage mit den österreichischen Amtsbrüdern bei deren Ad-limina-Besuch erörterte, ist nicht überliefert.

Doch das sonntägliche Taubenmassaker auf dem Petersplatz wühlt die Herzen gutgläubiger Katholiken, Pazifisten und Tierschützer auf.

Nach dem traditionellen Angelusgebet hatten zwei Kinder auf der päpstlichen Loggia, Schauplatz des Segens „Urbi et orbi“, als Schlussakt der Aktion „Karawane des Friedens“ zwei Friedenstauben davonflattern lassen. Es dauerte indes nur Sekunden, bis sie Federn lassen mussten: Eine Möwe und eine Krähe stürzten sich auf sie und hackten auf ihnen herum.

Italienische Tierschützer monieren, dass gezüchtete, weiße Tauben für die freie, feindliche Natur nicht gewappnet seien. Das hätte ein Papst wohl beherzigen sollen, dessen Patron just Franz von Assisi – Schutzpatron der Tiere – ist. Vielleicht haben Friedenstauben angesichts all der Kriege ja ausgedient. Friede sei mit ihnen!

thomas.vieregge@diepresse.com

("Die Presse", Print-Ausgabe, 29.01.2014)

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