Ski alpin: Hansdotter beendet Dauer-Abo auf Platz zwei

(c) REUTERS (SRDJAN ZIVULOVIC)
  • Drucken

Frida Hansdotter feierte im Slalom in Kransjka Gora den ersten Weltcupsieg. Marlies Schild fehlten nur fünf Hundertstel. Mikaela Shiffrin verspielte Halbzeitführung.

Kranjska Gora/Wien. Als Frida Hansdotter nach dem zweiten Slalomdurchgang in Kranjska Gora abschwang, drohte ein altbekanntes Déjà-vu. Die Schwedin hatte zwar Marlies Schild hauchdünn um fünf Hundertstel die Führung abgenommen, doch oben wartete noch Halbzeit-Leaderin Mikaela Shiffrin. Bereits achtmal war Hansdotter in den vergangenen Jahren auf dem zweiten Platz gelandet, viermal davon hatte der US-Teenager sie noch vom obersten Podest verdrängt.

Auf der extrem weichen Piste wurde Shiffrin diesmal aber ein schwerer Fehler im Mittelteil zum Verhängnis und Hansdotter durfte endlich ihren ersten Weltcuspieg bejubeln. „Natürlich habe ich gewusst, das es irgendwann passieren wird. Aber nun kann ich kaum glauben, dass der große Tag wirklich gekommen ist. Es ist ein großartiges Gefühl“, sagte die 28-Jährige. „Ich habe einfach nur versucht, Vollgas zu geben, da ich wusste, dass es bei diesen Bedingungen ganz schwierig wird.“

Marlies Schild verpasste am Ende nur hauchdünn ihren dritten Saisonsieg. Zum zweiten Mal nach ihrem 35. Rekordsieg im Lienz-Slalom durfte die 32-Jährige gemeinsam mit Schwester Bernadette auf dem Podest stehen. „Das war ein echter Höllenritt. Ich wusste, dass es schwer wird und war auch nervös. Das war früher nicht so“, meinte die ältere Schild-Schwester, die nach dem enttäuschenden 26. Platz in Flachau bei der Olympia-Generalprobe rechtzeitig noch einmal Selbstvertrauen tankte. „Die Form passt.“

Dreikampf um Sotschi-Tickets

Bernadette Schild schaffte nach verhaltenem ersten Durchgang im Finale noch den Sprung vom elften auf den dritten Rang. „Ich bin teilweise voll auf Angriff gefahren und teilweise eher dosiert. Unterm Strich bin ich sehr gut ins Ziel gekommen. Das Rennen gibt mir Zuversicht für die Spiele“, sagte die 24-Jährige nach ihrem insgesamt dritten Podestplatz.

Die Schild-Schwestern sind auch für Sotschi gesetzt, der Kampf um die zwei anderen Startplätze zwischen Nicole Hosp, Kathrin Zettel und Michaela Kirchgasser spitzt sich indes zu. Während die beiden Letzteren im zweiten Durchgang ihren jeweils dritten Ausfall verzeichneten, fuhr die Tirolerin mit Platz elf ihr zweitbestes Slalomresultat in dieser Saison ein. „Es wäre noch mehr möglich gewesen, aber es war einfach ein schwieriges Rennen“, analysierte Hosp. „Aufstellen müssen die Trainer.“

Slalom Kranjska Gora

1. Frida Hansdotter (SWE) 1:50,17 Min.
2. Marlies Schild (AUT) +0,05
3. Bernadette Schild (AUT) +0,15
4. Nastasia Noens (FRA) +0,24
5. Maria Pietilä-Holmner (SWE) +0,29
6. Anna Swenn-Larsson (SWE) +0,63
7. Mikaela Shiffrin (USA) +0,72
8. Chiara Costazza (ITA) +0,76
9. Sarka Strachova (CZE), Wendy Holdener (SUI) +0,80.

Weiters: 11. Nicole Hosp +0,82 21. Eva-Maria Brem +2,11 25. Carmen Thalmann +2,48.

Ausgeschieden: Kathrin Zettel, Michaela Kirchgasser.
Slalomweltcup: 1. Shiffrin 438 2. Hansdotter 358 3. M. Schild 325 4. Gagnon 206 5. Höfl-Riesch 198.
Gesamtweltcup: 1. Höfl-Riesch 1079 2. Weirather (LIE) 943 3. Fenninger (AUT) 871 4. Gut (SUI) 796.

("Die Presse", Print-Ausgabe, 03.02.2014)

Lesen Sie mehr zu diesen Themen:

Mehr erfahren


Dieser Browser wird nicht mehr unterstützt
Bitte wechseln Sie zu einem unterstützten Browser wie Chrome, Firefox, Safari oder Edge.