Die Betriebsräte von OMV und Voest solidarisieren sich mit den streikenden Arbeitern bei der KBA-Mödling.
Der seit Donnerstag andauernde Streik bei der KBA-Mödling, Tochter des deutschen Druckmaschinenherstellers Koenig & Bauer, und die Drohung des Vorstands, gegen den Streik rechtlich vorzugehen, sorgt auch bei Betriebsräten anderer Unternehmen für Empörung. Die Belegschaftsvertreter der OMV und der voestalpine erklärten sich am Freitag in Aussendungen solidarisch mit den 750 Mitarbeitern.
"Wir verfolgen fassungslos, wie der Vorstand der KBA-Mödling mit seinen Beschäftigten umgeht: Zuerst werden 450 der 760 Beschäftigten von einem Tag auf den anderen mit Kündigung bedroht, dann gibt es keine Bereitschaft, Konzepte des Betriebsrats und der Gewerkschaft zur Standort- und Arbeitsplatzsicherung zu diskutieren. Jetzt werden die Beschäftigten, die sich mit einem Streik gegen diese Vorgangsweise wehren, auch noch mit persönlichen Konsequenzen bedroht", schreiben die OMV-Betriebsräte Martin Rossman und Herbert Lindner. "Die Beschäftigten haben ein Recht, sich gegen diesen Kahlschlag zu wehren. Schließlich geht es auch um ihre Existenz und um ihre Familien", so Betriebsratschef Gerhard Hutter von voestalpine Traisen.
Die Metallergewerkschaft PRO-GE und jene der Privatangestellten, die GPA-djp, sammeln im Internet Solidaritätsbekundungen für die streikenden KBA-Mitarbeiter. Bis Freitagmittag haben sich bereits mehr als achthundert Personen in eine Liste an Unterstützern eingetragen. "Wir mussten immer wieder Arbeitskämpfe führen, so eine starke Welle der Solidarität spüren wir aber nicht in jedem Konflikt", erklärte GPA-Vize Karl Proyer in einer Aussendung. Es sei aber auch einzigartig, dass ein Unternehmen in einem als rechtliche Information bezeichneten Schreiben behauptet, die Teilnahme an einem Streik hätte persönlich weitreichende Konsequenzen - "ein inferiorer Einschüchterungsversuch aus längt verflossenen Zeiten, von dem sich die Beschäftigten nicht beirren lassen." Die Gewerkschaften bekräftigten, solange zu streiken "bis das Unternehmen einlenkt". Am Montag soll es ein Treffen mit der Geschäftsführung geben.
Zu Wort gemeldet hat sich auch das Team Stronach. Es fordert mehr Vernunft und keine falschen Hoffnungen. Es sollte klar sein, dass Firmen, wenn sie sich betriebswirtschaftlich nicht mehr rechnen, Arbeitsplätze abbauen oder gar zusperren.
(APA)