Zoounglück

Experte: „Ein Nashorn ist wie ein Panzer“

Nashörner seien schwer lesbar, sagt Thomas Hildebrandt vom Leibniz-Institut für Zoo- und Wildtierforschung.
Nashörner seien schwer lesbar, sagt Thomas Hildebrandt vom Leibniz-Institut für Zoo- und Wildtierforschung.Spitzi-Foto via imago-images.de
  • Drucken

Nashörner seien nicht berechenbar. Fühlen sie sich bedroht, greifen sie an, sagt Nashorn-Experte Thomas Hildebrandt vom Leibniz-Institut für Zoo- und Wildtierforschung in Berlin. 

„Nashörner sind nicht sehr intelligent. Sie lösen Probleme mit Kraft.“ So beschreibt Nashorn-Experte Thomas Hildebrandt, Leiter des Instituts für Reproduktionsmanagement am Leibniz-Institut für Zoo- und Wildtierforschung in Berlin, im Gespräch mit der „Presse“ das Verhalten von Nashörnern. Der tödliche Unfall in Salzburg macht auch ihn tief betroffen: „Wir haben schon häufig mit dem Tier gearbeitet und dazu beigetragen, dass das Weibchen 2015 Nachwuchs hatte.“ Salzburg sei bei der Haltung und beim Umgang mit Nashörnern vorbildlich, kann sich Hildebrandt nicht vorstellen, dass es trotz aller Sicherheitsvorkehrungen zu so einem Unglück kommen konnte. Aber er gibt zu bedenken: „Wildtiere sind prinzipiell wilde Tiere. Sie haben immer das Potenzial, Menschen zu töten.“

Bei Nashörnern komme dazu, dass sie nicht – wie beispielsweise Elefanten – vorausschauend agieren, sondern sehr unmittelbar auf Situationen reagieren.  „Sie können in ihrem Verhalten extrem rasch umschalten. Greifen sie an, sind sie wie ein Panzer. Nashörner lassen sich nicht stoppen.“ Auch scheinbar friedliche Tiere reagierten in Sekundenschnelle mit Aggression auf ungewohnte oder bedrohliche Situationen. „Sie sind schwer lesbar“, sagt der Nashorn-Experte über die Möglichkeiten, das Verhalten der Dickhäuter einzuschätzen. Fühle sich ein Nashorn bedroht, greife es an.

„Man kann nicht wegrennen“

Lesen Sie mehr zu diesen Themen:


Dieser Browser wird nicht mehr unterstützt
Bitte wechseln Sie zu einem unterstützten Browser wie Chrome, Firefox, Safari oder Edge.