Italien: Separatistenpartei im Veneto gegründet

Aushängeschild des Veneto: Die Lagunenstadt Venedig
Aushängeschild des Veneto: Die Lagunenstadt VenedigEPA
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Beflügelt vom Erfolg des "Referendums" wollen die Separatisten der norditalienischen Region nun die Republik Venedig wiedergründen.

Der - politisch folgenlose - Erfolg des Unabhängigkeitsreferendums von vergangener Wochehat die Separatisten des Veneto beflügtelt: Nachdem 89 Prozent der 2,36 Millionen Wahlbeteiligten ihr "Ja" zur Selbstbestimmung gegeben hatten, gründen die Organisatoren nun eine neue Partei. Sie soll sich auf internationaler Ebene um „die Verteidigung der Resultate des Referendums“ bemühen und "Veneto Si" heißen.

Sie will die 1797 von Napoleon zu Fall gebrachte Republik Venedig neu gründen. Die Gruppierung entsteht durch die Umwandlung des parteiunabhängigen Komitees „plebiscito.eu“, das das Referendum gefördert hatte, teilte der Initiator der Referendumskampagne, Gianluca Busato, mit. Der 44-jährige führt seit 2006 eine Kampagne für die Loslösung des Veneto mit seinen fünf Millionen Einwohnern vom Rest Italiens. Dies soll seiner Ansicht nach aufgrund des Selbstbestimmungsrechts der Völker erfolgen.

Umfrage bestätigt Trend zur Loslösung

Busato, der wegen seiner separatistischen Kampagnen in der Vergangenheit Schwierigkeiten mit der italienischen Justiz bekam, schaut aufmerksam auf ähnliche Bestrebungen in Europa - unter anderem in Katalonien und in Schottland, wo im September ein Volksentscheid zur Unabhängigkeit stattfindet.

Eine vom Meinungsforschungsinstitut „Demos & Pi“ durchgeführt Umfrage, die am Montag von der italienischen Tageszeitung „La Repubblica“ veröffentlicht wurde, bestätigte, dass Selbstbestimmungsbestrebungen im Veneto verbreitet sind. 55 Prozent der Befragten erklärten sich für die Loslösung der norditalienischen Region vom Rest Italiens.

(APA)

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