Der Schwimmverband und das Präsidentenamt

WIENER STADTHALLENBAD: VOLLBETRIEB FRUeHESTENS AB SOMMER 2014
WIENER STADTHALLENBAD: VOLLBETRIEB FRUeHESTENS AB SOMMER 2014APA/EVA KELETY
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Anders als beim außerordentlichen Verbandstag am 7. Dezember wird es OSV-Kandidat Stefan Miklauz am Samstag beim Verbandstag in Wels mit einem Gegenkandidaten zu tun bekommen.

Anwalt und Ex-Schwimmer Thomas Krankl kündigte am Freitag gegenüber der APA - Austria Presse Agentur an, sich im Fall der Wahl dieser zu stellen. "Ich will den Delegierten eine Alternative zum einzigen Kandidaten geben", erklärte Krankl. "Bevor die Leute keine Alternative haben, können sie mich wählen." Der 50-Jährige würde auch mit konkreten Vorstellungen in das Amt gehen. "Man braucht im OSV jetzt eine Persönlichkeit, die nicht davor zurückschreckt, Ersatzansprüche gegen frühere Leute des Verbandes zu stellen."

Krankl wäre damit eine Garantie dafür, dass Malversationen aus der OSV-Vergangenheit aufgearbeitet würden. Er gab aber auch bekannt, sich im Fall der OSV-Präsidentschaft stark in die sportliche Richtung zu engagieren. "Mir fehlt derzeit total die sportliche Zukunftsplanung im OSV, was man in 10 oder 20 Jahren erreichen will." Krankl hat im Gegensatz zu Miklauz auch eine eigene Schwimm-Vergangenheit.

Der ehemalige Brustlagen-Spezialist war in den Achtzigern immerhin Vizestaatsmeister über 100 und 200 m, hat etliche Staatsmeistertitel in Jugend- und bei den Senioren in Masters-Klassen gewonnen. Aktuell startet er bei den "Vienna Oldies", bei diesem Wiener Verein ist er zudem stellvertretender Obmann. Bei den nationalen Hallen-Meisterschaften der allgemeinen Klasse ist der Jurist noch 2006 als damals 42-Jähriger mitgeschwommen.

Krankl hatte am Freitag nach seiner Spontan-Entscheidung keine eigene OSV-Vorstandsliste vorliegen, nannte aber einige Personen, mit denen er sich eine gute Zusammenarbeit vorstellen könnte. Allerdings wird er am Welser Messegelände nicht mit dem Ziel in die Sitzung gehen, diese als Präsident wieder zu verlassen. Denn der Wiener stellte unmissverständlich klar, dass er eigentlich gegen die Abhaltung des Verbandstags ist.

"Besser wäre es gewesen, eine 'Task Force' würde zuerst die einzelnen Probleme aufarbeiten. So etwas gehört total aufgearbeitet", erläuterte Krankl. "Man muss sich überlegen, wie man als Schwimm-Verband dastehen will. Aber wenn gewählt wird, werde ich ein Gegenkandidat sein, werden die Delegierten eine Alternative zu Herrn Miklauz haben."

Am Beginn des Verbandstags wird Krankl voraussichtlich ganz anders als ein angehender Präsident auftreten. Er nimmt als Delegierter von SC Austria Wien am Verbandstag teil, für den Jukic-Club hat er schon viele Gerichtsdispute mit dem OSV erfolgreich ausgefochten. Schon bei den ersten Punkten der Tagesordnung wird er laut seiner Andeutung wohl argumentieren, dass der Verbandstag nicht statutenkonform und daher abzubrechen sei.

(APA)

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