1:1 - der Befreiungsschlag der "Red Devils"

Manchester United's Rooney fights for the ball with Bayern Munich's Alaba during their Champions League quarter-final first leg soccer match at Old Trafford in Manchester
Manchester United's Rooney fights for the ball with Bayern Munich's Alaba during their Champions League quarter-final first leg soccer match at Old Trafford in ManchesterREUTERS
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Champions League. Manchester United errang gegen Bayern München ein 1:1. Der Titelverteidiger hatte 80-Prozent Ballbesitz, doch nur selten Torchancen.

Manchester/Madrid. Ein Champions-League-Spiel gegen Manchester United ist kein Spaziergang, auch für Titelverteidiger und Seriensieger Bayern München nicht. Vor dem Viertelfinal-Hinspiel hatten sich alle Diskussionen nur darum gedreht, ob denn die Bayern die alleinige Bestmarke an aufeinanderfolgenden Auswärtssiegen schaffen könnten. Sieben Stück waren es, im „Old Trafford“ sollte der achte folgen – doch diese Rechnung wurde ohne den Gastgeber gemacht. Manchester spielte gezielt, überlegt, manchmal hart und forderte die Bayern mehr als ihnen lieb war. Das 1:1 aber hilft dem Klub von David Alaba (spielte durch) mehr.

Karl-Heinz Rummenigge, der Vorstandschef des FC Bayern, hatte seine Spieler vor dem Anpfiff im „Old Trafford“ noch gewarnt. Er hatte da wohl so eine Vorahnung. Man dürfe die „Red Devils“ nicht unterschätzen, selbst wenn der englische Rekordmeister in der Premier League nur Siebenter ist. „Aber genau darin liegt die Gefahr“, so Rummenigge. „ManU ist wie ein angeschlagener Boxer.“

Boxer, die viele harte Schläge einstecken mussten, sind stets für einen entscheidenden K. o.-Schlag gut. Im Fachjargon heißt der Treffer „Lucky Punch“. Welbeck (3.) hätte ihn fast geschafft, doch der Referee gab sein Tor nicht, er wollte ein hohes Bein gesehen haben.
Die Bayern blieben trotzdem ihrer Linie treu, sie hatten Ballbesitz, suchten Chancen – doch Torschüsse blieben bis auf einen, durch Robben (31.), unerklärlich aus. Manchester wartete auf Konterchancen, erneut scheiterte Welbeck (40.). Die „Red Devils“ aber hatten aus den Fehlern der Vergangenheit gelernt. 2001 und 2010 setzten sich die Bayern mit Viertelfinal-Erfolgen gegen sie durch. Das neue Rezept heißt „arbeiten“, erklärte David Moyes, der schwer in der Kritik stehende Nachfolger von Alex Ferguson. Er forcierte Angriffe, durchaus harte Einlagen – und verlangte Standardsituationen. Nach einem Rooney-Eckball stand Vidic ganz allein und goldrichtig, auch der Kopfball (57.) passte – 1:0.

Bayern war geschockt, es schien dieser „Lucky Punch“ gewesen zu sein. Das Gegentor gab Trainer Pep Guardiola zu denken. Sein Team dominierte, hatte 80 Prozent Ballbesitz, machte aber nichts daraus. Es fehlte ein Unruheherd, also kam Mandzukic für Müller. Vier Minuten nach seiner Einwechslung servierte der Kroate Schweinsteiger den Ball mustergültig im Strafraum, 1:1 (67.). Mehr sollte aber nicht mehr gelingen, sehr zu Guardiolas Leidwesen.

Im Parallel-Spiel trennten sich Barcelona und Atletico Madrid ebenfalls mit 1:1. Diego hatte den Gast mit einem Weitschuss (57.) in Führung gebracht. Neymar (71.) gelang noch der Ausgleich.

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