US-Anklage: Firtasch bestach Inder in "Titan-Deal"

Firtash, one of Ukraine's richest men, is seen in Kiev
Firtash, one of Ukraine's richest men, is seen in KievREUTERS
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Dem in Wien verhafteten Oligarchen droht im Falle einer Auslieferung an die USA jahrzehntelange Haft.

Dmitri Firtasch droht im Falle einer Auslieferung an die USA eine jahrzehntelange Haftstrafe. Die Staatsanwaltschaft in Illinois sieht in dem ukrainischen Oligarchen den Kopf eines Bestechungsskandals.

Es geht um den Abbau des wertvollen Minerals Titan an der Ostküste Indiens. Das Komplott wurde laut Staatsanwaltschaft im Jahr 2006 eingefädelt. Um die Lizenz zu erhalten, soll Firtasch schließlich die Bestechung von indischen Regierungsbeamten mit rund 13,4 Millionen Euro autorisiert haben. Das Minenprojekt sollte demnach 363 Millionen Euro pro Jahr abwerfen, unter anderem durch den Verkauf vonT itanprodukten an eine nicht näher genannte Firma in Chicago, Illinois.

Neben dem in Österreich verhafteten Firtasch wurden fünf weitere Personen angeklagt: Der ungarische Geschäftsmann Andras K., ein enger Vertrauter Firtaschs, der Ukrainer Suren G., Gajendra L. (ein Inder mit Wohnsitz in den USA), Peryasamy S. aus Sri Lanka und K.V.P Ramachandra Rao, ein indischer Abgeordneter, der in der Zeit des mutmaßlichen Bestechungsskandals für die Regierung im betroffenen Bundesstaat Andhra Pradesh gearbeitet habe.

Firtasch wird in fünf Punkten angeklagt, auf drei davon stehen bis zu 20 Jahre Haft. Der am 12. März in Wien verhaftete Milliardär ist seit der Hinterlegung einer 125-Millionen-Euro-Kaution am 21. März wieder auf freiem Fuß. Er darf Österreich aber nicht verlassen.

"Kein Funken Wahrheit"

Der stellvertretende Vorsitzender von Firtaschs Group DF, Robert Shetler-Jones bestreitet die Vorwürfe gegen Firtasch vehement: "Diese Anschuldigungen enthalten keinen Funken Wahrheit", teilte er in einer Erklärung an die "Presse" mit. Es sei kein Zufall, dass die USA nun auf Firtaschs Auslieferung drängen, wo er in der Ukraine für den wirtschaftlichen und politischen Wiederaufbau gebraucht werde.

(red.)

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