Putsch

Niger beendet Militärabkommen mit Benin

Das Nachbarland habe der nigrischen Regierung zufolge mögliche Interventionen der Staatengruppe Ecowas im Niger genehmigt. Ende Juli fand dort ein Putsch statt. Ecowas kündigte an, militärisch einzugreifen.

Inmitten regionaler Unruhen kündigt die nigrische Junta einen Militärpakt mit dem Nachbarland Benin auf. Benin habe „die Entsendung von Soldaten, Söldnern und Kriegsmaterial im Zusammenhang mit einer möglichen Intervention der Ecowas genehmigt“, hieß es in einer am Dienstag im Staatsfernsehen verlesenen Erklärung der Junta. Die Behörden hätten daraufhin „beschlossen, das Abkommen über militärische Zusammenarbeit aufzukündigen“. Eine Reaktion aus Benin lag zunächst nicht vor.

Die westafrikanische Staatengruppe Ecowas hat sich nach dem Staatsstreich Ende Juli bereit erklärt, im Niger militärisch einzugreifen, um die verfassungsmäßige Ordnung wiederherzustellen. Bisher setzt sie aber auf eine diplomatische Lösung. Details zu möglichen Einsätzen nannte die Ecowas nicht. Der Niger erklärte vergangene Woche, die Gespräche mit der Gruppe würden fortgesetzt.

Nigerias Präsident Bola Tinubu hat als derzeitiger Ecowas-Vorsitzender eine neunmonatige Übergangszeit für die Rückkehr zu einer zivilen Regierung vorgeschlagen. Die nigrische Junta hatte zuvor einen Zeitrahmen von drei Jahren genannt. Die Putschisten um General Abdourahamane Tiani hatten Präsident Bazoum am 26. Juli gestürzt. Seine Wahl 2021 war der erste demokratische Machtwechsel im Niger, wo das Militär seit der Unabhängigkeit von Frankreich 1960 viermal geputscht hatte. (Reuters/APA)

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