Lindt siegt vor Gericht im Goldbären-Streit

APA/dpa/Rolf Vennenbernd
  • Drucken

Der Senat hat keine hinreichende Ähnlichkeit zwischen der Wortmarke Goldbär und dem Lindt-Teddy erkennen können. Haribo kann noch Revision beim Bundesgerichtshof einlegen.

Im millionenschweren Goldbären-Streit mit Haribo hat der Schweizer Schokoladenhersteller Lindt einen Etappensieg vor Gericht verbucht. Nach der Niederlage von Lindt & Sprüngli in erster Instanz entschied das Oberlandesgericht (OLG) Köln am Freitag für den Schokoladenhersteller, wie eine Sprecherin des Gerichts sagte. Der Senat habe keine hinreichende Ähnlichkeit zwischen der Wortmarke Goldbär und dem Lindt-Teddy erkennen können.

Entschieden wird der Rechtsstreit aber voraussichtlich erst vom Bundesgerichtshof (BGH) in Karlsruhe. Das OLG ließ die Revision beim BGH zu. Den Streitwert hatte das OLG bei 5 Mio. Euro angesetzt. In dem Verfahren ging es um die juristisch schwierige Frage, ob Lindt mit seinem in Goldfolie eingewickelten Schokobären gegen die Markenrechte von Haribo für dessen bekannte Fruchtgummi-Goldbären verstößt.

"Goldbär" durch "Lindt-Teddy" verletzt

Haribo will die goldfarbenen Schoko-Teddys von Lindt verbieten lassen, weil der Bonner Süßwarenhersteller die auf ihn eingetragene Wortmarke "Goldbären" durch den sogenannten "Lindt-Teddy" verletzt sieht: Der goldfarbene Schokobär des Konkurrenten sei nichts anderes als "die dreidimensionale Darstellung des Wortes Goldbär", argumentierte Haribo nach Gerichtsangaben.

Das sah das Gericht jedoch anders. Bereits in seiner vorläufigen Einschätzung des Rechtsstreits während der mündlichen Verhandlung machte der Senat geltend, dass eine Verwechslungsgefahr kaum vorliegen dürfte. Immerhin trage der "Lindt-Teddy" das Logo des Schokoproduzenten für den Verbraucher gut sichtbar auf seinem Bärenbauch. Auch stehe die Aufmachung des Lindt-Schokobärs in der Tradition des "Goldhasen", den das Unternehmen bereits seit Jahrzehnten erfolgreich im Ostergeschäft vertreibt. All dies müsse sich der Verbraucher gleichermaßen wegdenken, ehe er auf die Bezeichnung "Goldbär" für den "Lindt-Teddy" komme, sagte der Vorsitzende Richter Hubertus Nolte Anfang März. "Man muss mehrfach abstrahieren, um hier den Goldbären herauszudestillieren."In erster Instanz hatte sich Haribo am Kölner Landgericht Ende 2012 noch durchgesetzt.

(APA/AFP)

Lesen Sie mehr zu diesen Themen:

Mehr erfahren

International

Gummi gegen Schoko: Sind goldene Bären Goldbären?

Der Markenstreit von Haribo und Lindt geht in die vorletzte Runde.

Dieser Browser wird nicht mehr unterstützt
Bitte wechseln Sie zu einem unterstützten Browser wie Chrome, Firefox, Safari oder Edge.