Heartbleed: Noch tausende österreichische Webserver betroffen

The word ´password´ is pictured on a computer screen in this picture illustration taken in Berlin
(c) REUTERS ( Pawel Kopczynski / Reuters)
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Gerade viele öffentlichen Einrichtungen dürften die massive Sicherheitslücke noch nicht behoben haben, kritisiert die Arge Daten.

Vergangene Woche wurde die Sicherheitslücke "Heartbleed" in der weitverbreiteten Verschlüsselungs-Software OpenSSL bekannt. Laut der ARGE Daten sind davon noch "einige tausend österreichische Webserver" betroffen, hieß es in einer Aussendung am Montag. Auffällig sei der hohe Anteil von Servern aus dem öffentlichen Schul- und Bildungswesen, informierte die ARGE Daten.

Laut den Datenschützern ist die fehlerhafte Software bei etwa 40 Prozent der in Österreich laufenden Apache-Servern - mit mehr als 100.000 Installationen - installiert. Durch die Lücke sind Passwörter und andere vertrauliche Informationen offen zugänglich. Eine vertrauliche Stichprobenüberprüfung durch eine IT-Sicherheitsfirma am Wochenende zeigt, dass in Österreich einige hundert Server von Behörden, Bundes- und Landesstellen betroffen sind, so ARGE Daten. Auch zahlreiche Gemeinden würden mit unsicheren Serverinstallationen "glänzen".

Mindestens Bekanntgabe

Die Datenschützer wiesen darauf hin, dass betroffene Nutzer laut Gesetz durch den Serverbetreiber über die Lücke verständigt werden müssen. "Das absolute Minimum an Informationspflicht ist die Bekanntgabe der Lücke auf der jeweiligen Website des Betreibers. Wenn Benutzer nur selten eine Website nutzen oder wo besonders hoher Schaden droht, ist zusätzlich eine direkte Verständigung der Betroffenen erforderlich", so Hans Zeger, Obmann der ARGE Daten.

Außerdem besteht die Pflicht zur unverzüglichen Beseitigung der Lücke. Im konkreten Fall ist die Schwachstelle relativ einfach zu beheben, daher müsse sie laut Zeger auch innerhalb eines Tages geschlossen werden. Demnach hätte es bereits seit 9. April keine Server mit dieser Lücke mehr in Österreich geben dürfen, so die Datenschützer. Laut der ARGE Daten drohen Betreibern, die nicht unverzüglich reagieren, neben Schadenersatz auch Verwaltungsstrafen.

 

(APA)


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