Der neue Finanzminister Sapin sagt, Frankreich leide unter einem zu hohen Euro-Kurs. Die Zentralbank müsse handeln.
Frankreichs neuer Finanzminister Michel Sapin hat sich für eine gezielte Schwächung des Euro durch die Europäische Zentralbank (EZB) ausgesprochen. Frankreich und seine Partner litten unter einem zu hohen Kurs der Gemeinschaftswährung, sagte er am Mittwoch in Paris vor Abgeordneten der Nationalversammlung. Die EZB habe sich grundsätzlich bereit erklärt, mehr Geld auf den Markt zu pumpen, um eine weitere Aufwertung des Euro zu verhindern, so Sapin. Diese Chance müsse nun genutzt werden.
EZB-Präsident Mario Draghi hatte zuletzt mehrfach klargemacht, dass die Währungshüter die aktuelle Euro-Stärke mit Argusaugen betrachten. Ein anhaltender Kursanstieg würde nach seinen Worten eine weitere geldpolitische Lockerung erfordern. Draghis Sorge: Der starke Euro verbilligt Importe. Das kann die aus Sicht der Notenbanker ohnehin beängstigend niedrige Inflation weiter drücken.