Quergeschrieben

Warum der Natur- und Artenschutz Unternehmen braucht

Unternehmen müssen sich ernsthaft für den Erhalt der Artenvielfalt einsetzen und für ihr Firmengelände „Natur im Garten“ als Vorbild nehmen – und die Stiftung Blühendes Österreich.

Es spricht gar nichts dagegen, dass sich Unternehmen ein paar Bienenstöcke aufs Dach ihrer Firmenzentrale stellen, die Völker von einer fachkundigen Person betreuen lassen und den Honig an ihre Belegschaft und Geschäftspartner verteilen; solange sie deshalb nicht sich selbst und dem Rest der Welt weismachen wollen, sie würden damit „etwas für die Artenvielfalt tun“. Eine solche Behauptung wäre nicht nur falsch, sondern bewiese vor allem eines: dass man sich im Unternehmen noch nie halbwegs ernsthaft mit Biodiversität beschäftigt hat. Die Honigbiene ist ein Nutztier und zweifellos von immenser wirtschaftlicher Bedeutung. Beim Anbau von Kürbissen beispielsweise sind bis zu 90 Prozent des Ernteertrags an die Bestäubung durch Honigbienen gekoppelt. Fliegen zur Zeit der Kürbisblüte keine Honigbienen aus, ist der Anbau unwirtschaftlich. Natürlich leidet auch die Honigbiene unter der fortschreitenden Versiegelung und unter vom Mähroboter befahrenen Rasenflächen. Auch ihr setzt die Verwendung von Pestiziden in Gärten und Landwirtschaft zu. Aber: Wirklich bedroht ist die Honigbiene nicht. Vermutlich geht es ihr sogar verhältnismäßig gut; weil sie als aus vielen tausend Individuen bestehender Superorganismus einigermaßen widerstandsfähig ist und weil sie als Generalistin eine Vielzahl von Blütenpflanzen anfliegen kann und – anders als viele Wildbienen – nicht auf eine Blütenpflanze spezialisiert ist.

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