Apotheken rüsten sich für die Liberalisierung

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Bald fällt das Versandhandelsverbot für rezeptfreie Medikamente. Die österreichischen Apotheken starten nun ein eigenes Webportal.

Das in Österreich nach wie vor gültige Versandhandelsverbot von rezeptfreien Medikamenten hätte von EU wegen eigentlich schon heuer fallen müssen. Aufgrund der langwierigen Zertifizierungsverfahren dauert es aber bis 2015. Die heimischen Apotheken, die schon seit längerem Konkurrenz aus dem Internet haben, starten nun ein Webportal namens "apodirekt.at". Kunden können dort Medikamente reservieren.

Rund 700 der 1340 österreichischen Apotheken machen mit, teilte der Apothekerverband am Freitag mit. Die Internetseite soll Kunden einerseits über Medizinprodukte informieren, andererseits können sie sich ihren Warenkorb an Kosmetika, rezeptfreien Pillen und Co. online zusammenstellen, den sie dann bei der Apotheke ihrer Wahl abholen. Die Reservierung gilt für sieben Tage, sobald die Waren da sind, gibt es ein SMS oder Mail. Ob die Website nächstes Jahr zu einem klassischen Online-Shop ausgebaut werden soll? "Eher nicht", hieß es zur APA.

In Deutschland sind Versandapotheken bereits seit 2004 erlaubt. Ihr Marktanteil am gesamten Medikamentenmarkt wird auf rund 3 Prozent geschätzt.

Online-Versand aus dem Ausland

Hierzulande bekamen die Apotheken aber trotz Verbots die Online-Konkurrenz zu spüren. Die Österreicher werden - sehr zum Missfallen der angestammten Apotheken - von vier Online-Apotheken aus dem EU-Ausland beliefert. Laut einem Vergleich der Plattform medikamentenpreise.at von voriger Woche sind rezeptfreie Medikamente im Versand um bis zu 50 Prozent billiger. Mit der Liberalisierung des Versands dürften neben den bereits etablierten Online-Händlern wie etwa der Schweizer Versandapotheke "Zur Rose", die mit dm kooperiert, weitere Anbieter auf den Markt drängen, meinen Branchenkenner. So könnten sich auch Lebensmittelketten stärker im Gesundheitssegment engagieren.

(APA)

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