Der Zinsüberschuss ging im ersten Quartal wegen der verhaltenen Kreditnachfrage zurück. Die Wertberichtigungen sind um zwei Prozent gesunken.
Zum Jahresauftakt 2014 hat die börsennotierte österreichische Erste Group einen Nettogewinn von 103,3 Millionen Euro geschrieben. Das war deutlich weniger als im ersten Quartal 2013 (176,6 Mio. Euro), aber bei weitem besser als die Zahlen vom Schlussquartal 2013: Da hatten teure Abschreibungen einen Quartalsverlust von 370 Millionen Euro hinterlassen.
Ausblick bestätigt
Wie die Bank am Mittwoch berichtete, ging heuer bis März primär wegen der weiter verhaltenen Kreditnachfrage der Zinsüberschuss von 1,197 auf 1,124 Mrd. Euro zurück. Belastend wirkten nach Bankangaben wieder die hohen Bank- und Transaktionssteuern in Österreich, Ungarn und der Slowakei. Positiv wirkte eine weitere Senkung des Betriebsaufwands um 2,7 Prozent. Das Betriebsergebnis lag mit 727,3 Mio. Euro um 4,1 Prozent unter dem Vorjahreswert. Die Wertberichtigungen sanken im ersten Quartal ebenfalls um zwei Prozent.
Ihren Ausblick für 2014 hat die Bank heute bestätigt: Das heißt es wird weiter ein Betriebsergebnis von etwa 3,1 Mrd. Euro "plus-minus zwei Prozent" erwartet. Die Erste Group geht davon aus, heuer nicht so viel Bankensteuer zahlen zu müssen wie 2013: Es wird ein Rückgang von 311 Millionen auf etwa 270 Mio. Euro erwartet. Das sollte sich, so schreibt Erste-Chef Andreas Treichl im heute vorgelegten Quartalsbericht, positiv auf den Jahresgewinn auswirken. Voriges Jahr hatten die Bankensteuern den Jahresgewinn halbiert, beklagte die Erste.
Verlust in Ungarn gestiegen
In Ungarn sind im ersten Quartal 2014 die Verluste der Erste-Tochter wieder deutlich gestiegen, obwohl die Kreditwertberichtigungen rückläufig waren und ein Kostensenkungsprogramm dort auch die Betriebsaufwendungen abgesenkt hat. Wie die Bank berichtete, wurde das "Segment Ungarn" - also der Teilkonzern Erste Bank Hungary - im sonstigen Ergebnis durch die Bankensteuer belastet. Denn heuer im ersten Quartal wurde die ungarische Bankensteuer für das Gesamtjahr 2014 im Ganzen bezahlt. Das waren 47,9 Mio. Euro. Damit schrieb die Erste in Ungarn heuer bis März einen Nettoverlust von 53,8 Mio. Euro - nach -22,6 Mio. Euro im ersten Quartal 2013.
Einen Nettoverlust von 7,9 Millionen Euro weist die Erste Group auch für Rumänien aus. Nach der markanten Leitzinssenkung in Rumänien 2013 schrumpfte dort der Zinsüberschuss um 16 Prozent. Die große tschechische Tochterbank Ceska Sporitelna schrieb zehn Prozent weniger Gewinn. In der Erste-Bilanz lieferte Tschechien ein Nettoergebnis von 136 Mio. Euro. In der Slowakei lief es etwas besser, dort stieg der Nettogewinn um 3,7 Prozent auf 41,6 Mio. Euro. In Kroatien sank der Gewinn der dortigen Bankoperation um ein Drittel auf 5,5 Mio. Euro, in Serbien wurde ein Nullergebnis verbucht.
(APA)