Agrarrohstoffmarkt

Umsatz von Österreichs Molkereien geht zurück

„2023 werden wir wohl nicht an den Umsatz von 3,8 Milliarden Euro heranreichen“, sagte Helmut Petschar, Chef der Vereinigung Österreichischer Milchverarbeiter (VÖM), am Donnerstag bei einer Pressekonferenz in Rotholz in Tirol.
„2023 werden wir wohl nicht an den Umsatz von 3,8 Milliarden Euro heranreichen“, sagte Helmut Petschar, Chef der Vereinigung Österreichischer Milchverarbeiter (VÖM), am Donnerstag bei einer Pressekonferenz in Rotholz in Tirol.imago stock&people
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Konjunkturschwäche und anhaltend hohe Kosten bestimmen den gegenwärtigen Milchmarkt. Man werde dieses Jahr voraussichtlich nicht an den Umsatz von 2022 herankommen.

Die österreichische Milchwirtschaft kommt nicht wirklich zur Ruhe. Während die Molkereien 2022 zwar einen auf 3,8 Milliarden Euro gestiegenen Umsatz einfahren hatten können (2021 waren es 3,05 Milliarden gewesen) dürfte es heuer etwas mauer ausschauen. „2023 werden wir wohl nicht an den Umsatz von 3,8 Milliarden Euro heranreichen“, sagte Helmut Petschar, Chef der Vereinigung Österreichischer Milchverarbeiter (VÖM), am Donnerstag bei einer Pressekonferenz in Rotholz in Tirol.

Die Preise für Milch seien zurückgegangen, erklärte er in der Tiroler Gemeinde, in der aktuell die Österreichische Milchwirtschaftliche Tagung stattfindet. „Der Markt hat sich, nach teils rasanten Preis- und Kostenanstiegen im Jahr 2022, im Jahr 2023 wieder gedreht“, hielt der VÖM-Präsident dazu fest. Man habe es aktuell unter anderem mit „Preisdruck (sinkenden Milchpreisen, Anm.) Zurückhaltung beim Kaufverhalten und generell anhaltend hohen Kosten zu tun“, so Petschar, der auch Chef der Kärntnermilch ist.

Dem müsse man unbedingt selbstbewusst entgegentreten, mahnte Josef Braunshofer, Generaldirektor der Tirol Milch und der Berglandmilch, ein. „Unsere Produkte sind das, was sie kosten, nämlich zweifellos wert“, erklärte er und verwehrte sich zugleich dagegen, dass sich alles auf das Thema Preis reduziere. Stattdessen wollte er die hohe Spezialisierung der Tiroler Bauern und Nachhaltigkeit sprechen: „Rund 50 Prozent unserer Tiroler Bauern liefert Spezialprodukte wie etwa Heumilch oder Bio-Heumilch und damit entsteht auch mehr Wertschöpfung auf den Höfen.“

Grundsätzliche stehe man jedenfalls, trotz Ukrainekrieges und der anhaltenden, damit verbundenen Teuerung in den Bereichen Energie, Rohstoffen und Verpackung, nicht schlecht da, gab sich Petschar schließlich optimistisch. „Wir können im ersten Halbjahr 2023 beispielsweise auf einen deutlich gesteigerten Exportwert verweisen“, sagte er. Dabei habe es etwa im Vergleich zum ersten Halbjahr 2022 ein Plus von 12,6 Prozent auf 856,7 Millionen Euro gegeben, so der VÖM-Präsident.

Man müsse jedenfalls die Entwicklungen am heimischen Milchmarkt, im EU-Gesamtkontext betrachten, strich Petschar zusätzlich heraus. „So ist etwa die Teuerung bei Butter und Milchprodukten in Österreich geringer als im EU-Durchschnitt gewesen“, so Petschar: „Über das Jahr 2022 betrug diese in Österreich 8,6 Prozent, in der EU 9,2 Prozent.“ Man blicke jedenfalls auf ein „ereignisreiches, aber spannendes Milchjahr“ zurück, assistierte ihm Johann Költringer, VÖM-Geschäftsführer. (APA)

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