Kanalisation

Drogenreste in den Niederlanden „verunreinigen Trinkwasser“

Das Milkshake Festival im Sommer in Amsterdam.
Das Milkshake Festival im Sommer in Amsterdam.Imago / Eva Plevier
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Der niederländische Wasserverband warnt: Die Kanalisation und Kläranlagen seien nicht auf Drogenreste ausgerichtet, die etwa bei Festivals ins Abwasser gelangen. Im fertig gereinigten Wasser würden immer mehr Chemikalien schwimmen.

Ein Wasserverband in den Niederlanden hat bei Musikfestivals vor der Belastung des Abwassers mit Drogenresten gewarnt, die über mobile Toiletten in die Kanalisation gelangen. Kläranlagen seien nicht darauf ausgerichtet, Drogenreste aus dem Wasser herauszufiltern, sagte der Vorstand des Wasserverbands Dommel, Bas Peters, der Zeitung „Eindhovens Dagblad“ am Donnerstag.

Ein Teil werde zwar entfernt, der Großteil fließe aber mit dem gereinigten Wasser in Gewässer mit entsprechenden Folgen für Fische und Pflanzen. Über den Fluss Maas gelangten die Drogenrückstände dann wieder in die Trinkwassergewinnung, unter anderem im Großraum Rotterdam. Gegenwärtig landeten immer mehr Chemikalien, Arzneimittelrückstände und Mikroplastik im Abwasser, sagte der Experte. Der Verband investiere in kostspielige Technik, um so viele dieser Stoffe wie möglich zu entfernen. Alleine in eine Ozonanlage, die Medikamentenreste herausfiltern könne, flössen 14 Millionen Euro.

Anlagen nicht zum Drogen filtern geeignet

So eine Anlage sei aber nicht zum Herausfiltern von Drogenrückständen geeignet. In separate Technik alleine für die Festivalsaison zu investieren, sei dem Steuerzahler nicht zu vermitteln. Stattdessen sollten Festivalorganisatoren selber dafür sorgen, dass Drogenreste an Ort und Stelle aus dem Abwasser gefiltert werden, ehe dieses in der Kanalisation lande.

Der Experte des Wasserverbandes plädierte dafür, die Verursacher der Wasserbelastung mit Drogenresten in die Verantwortung zu nehmen. Die erforderliche Technik sei verfügbar, koste aber Geld. Dieses müssten die Veranstalter von Festivals in die Hand nehmen, die Kosten könnten nicht auf die Bewohner einer Region abgewälzt werden. (APA)

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