Theaterregisseur Attila Láng verstorben

Nach außen meist unbemerkt zog er die Fäden von Theater an der Wien und Wiener Festwochen. Attila Láng wurde 75 Jahre alt.

Er war ein bestimmender Faktor im wienerischen Kulturleben, einer von jenen, die kein Aufhebens um sich machen. Ohne Attila Láng wäre freilich manches in dieser Stadt nicht passiert, was scheinbar selbstverständlich zu ihrem Kulturimage gehört. Oder jedenfalls: Es wäre nicht so reibungslos passiert. 

Als Mann, der – nach außen meist unbemerkt – die Fäden zog, hat sich der aus Ungarn gebürtige Theaterwissenschaftler vor allem um das Theater an der Wien und die Wiener Festwochen verdient gemacht, für deren spektakulären Eröffnungsfeste auf dem Rathausplatz er als Regisseur verantwortlich war.

Lesenswert hat Láng sein einschlägiges Wissen in Büchern publiziert, die zu unverzichtbaren Nachschlagwerken wurden. Und dann war da noch das Musical. Láng hat die Gattung geliebt und viele der besten Exemplare selbst ins Szene gesetzt; nicht nur in Wien. In Graz freute man sich über zahlreiche gelungene, weil ganz am Text und Musik und nicht an willkürlichen »Interpretationen« orientierte Produktionen von »Anatevka« bis zum »Mann von La Mancha«.

Ganz zu schweigen davon, dass Láng der rechte Mann für Stücke wie Thornton Wilders „Heiratsvermittlerin“ war, denn er wusste nicht nur, dass es die Vorlage zum allseits beliebten Musical »Hello Dolly« war, sondern er kannte natürlich auch Johann Nestroys „Einen Jux will er sich machen“, von dem wiederum Wilder abgekupfert hatte. 

Attila Láng, ein Regisseur von profunder Kenntnis, ist im Alter von 76 Jahren in Wien gestorben. (sin)

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