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Chilly Gonzales‘ Liebe zu Frankreich und ein Zungenkuss

Chilly Gonzalez stammt aus Montréal und arbeitet derzeit in Paris.
Chilly Gonzalez stammt aus Montréal und arbeitet derzeit in Paris.Anka/Gentle Threat
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Wenn es erotisch wird, singt man oft Französisch. Chilly Gonzales wartet auf „French Kiss“ auch mit Humor auf – und einem Duett mit Richard Clayderman.

Nach seinen Jahren in Hamburg ist der 51-jährige kanadische Pianist und Spaßvogel Chilly Gonzales nun nach Paris gegangen. Für sein neues Opus, „French Kiss“ (Label: Gentle Threat), wirbelt er die Klischees durcheinander. Und reimt auf Teufel kommt raus. „Je vous French Kiss avec la langue de Molière“ lautet sein erstes Begehren. Den kuriosen Text serviert er mit seiner bewährten Mischung aus Naivität und Abgefeimtheit. Er intoniert ihn, als absolviere er, der aus dem französischsprachigen Montréal stammt, gerade einen Sprachkurs. „Je parle anglais comme Tony Blair, je parle allemand comme Adolf Hitler, mais en français je prononce les ,r‘: Éclair, tonnerre, pomme de terre.“

Eine weitere Kostprobe dieses cleveren Infantilismus gefällig? „Je fume du cannabis, c’est mon somnifère, bla bla bla, et cetera, patati patata.“ Das Lied kümmert sich dann rührend um einen anderen Allgemeinplatz: die Melancholie. Mit der Pariser Popsängerin Bonnie Banane zwitschert Gonzales über den existenziellen Druck, den so ein Schnürlregen auf die brennende Kathedrale von Notre Dame auszulösen in der Lage ist. In „Il pleut sur Notre-Dame“, stellt er auch die Frage aller Fragen: „Où est Quasimodo?“

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