Interview

„So formt man Menschen, die sich vor Fehlern fürchten“

„Alle wollen die Gigabit-fähige Leitung, aber keiner will Funkmasten“, sagt Drei-Österreich-Chef Schrefl.
„Alle wollen die Gigabit-fähige Leitung, aber keiner will Funkmasten“, sagt Drei-Österreich-Chef Schrefl.Foltin Jindrich / WB
  • Drucken

Drei-Chef Rudolf Schrefl sieht die Ursachen für Wissenschaftsskepsis und Zukunftsängste in der Gesellschaft unter anderem in der Schule. Der Netzausbau scheitere oft am Kirchturmdenken.

Die Presse: Digitalisierung, künstliche Intelligenz, Chat GPT: All das wird in Österreich eher als Gefahr denn als Chance betrachtet. Warum ist das so?

Rudolf Schrefl: Es wurde in der Vergangenheit verabsäumt, einen positiven Nährboden dafür zu schaffen. Ich habe das Gefühl, dass man mitunter Dinge verhindern will, bevor man sie überhaupt noch kennengelernt hat. Natürlich muss man auch einen Rahmen schaffen, damit gewisse Entwicklungen nicht in die falsche Richtung gehen. Aber zugleich müssen wir Innovation weiter zulassen, sonst zerstört man auch all die kreativen Lösungen.

Der österreichische Zugang wäre: Wir schaffen zuerst einmal eine Behörde.

Das ist auch meine Befürchtung. Wir wissen ja, wie es in Österreich funktioniert. Wenn die Ängste groß sind und es keine Gesetze dafür gibt, dann schaffen wir zuerst einmal eine neue Behörde. So werden wir im Wettbewerb mit Asien und den USA sicher nicht bestehen.

Jetzt könnte man sagen: In einer Demokratie werden Vor- und Nachteile sorgfältig abgewogen.

Das ist auch gut so. Und in einer Demokratie kümmert man sich auch um jene, die bei diesem rasend schnellen Wandel nicht Schritt halten können.

Spaltet die Digitalisierung unsere Gesellschaft?

Lesen Sie mehr zu diesen Themen:


Dieser Browser wird nicht mehr unterstützt
Bitte wechseln Sie zu einem unterstützten Browser wie Chrome, Firefox, Safari oder Edge.