In einem neuem Strategiepapier lockt Peking die Taiwanesen mit wirtschaftlichen Anreizen. Gleichzeitig setzt das KP-Regime jedoch auf militärische Einschüchterung.
Wenn die Parteikader in Peking über Taiwan reden, dann tun sie das wie ein autoritärer Vater über den rebellischen Sohn. Sie sind offensichtlich der Auffassung, die 23 Millionen Taiwaner müssten nur zu ihrem „Glück“ gezwungen werden. Denn obwohl seit Jahrzehnten nur ein verschwindend geringer Bruchteil der demokratisch regierten Inselbevölkerung einen Anschluss an das autoritäre China möchte, hat man dort die Vision einer „friedlichen Vereinigung“ nie aufgegeben.
Jüngst stellten Chinas Behörden die umfassendste Charmeoffensive seit Langem vor. In einem Strategiepapier skizziert der Staatsrat die Vision einer „integrierten Entwicklung“ zwischen der südchinesischen Provinz Fujian und Taiwan. Es bietet den „taiwanischen Landsleuten“ ein vertrautes und sicheres Umfeld zum Arbeiten, Studieren und Investieren.
Die Anreize sind umfassend – und vor allem wirtschaftlicher Natur: Taiwanesischen Firmen soll demnach ein Börsengang in China erleichtert werden. Bei einem Umzug aufs Festland sollen zudem Kinder Zugang zu öffentlichen Schulen und Angestellte zu örtlichen Sozialleistungen erhalten.