US-Autor Dennis Lehane schreibt Kriminalromane, die man nicht vergisst. Das jüngste Beispiel: „Sekunden der Gnade“ überzeugt trotz seines erschütternden Inhalts durch Einfühlsamkeit.
Boston im Sommer des Jahres 1974. Die Stadt gleicht einem Kochtopf. Das liegt an der drückenden Hitze, aber auch an den Folgen eines Gerichtsurteils, das die Stimmung befeuert. Dieses verpflichtet die Schulbehörde nämlich dazu, schwarze Schüler per Bus in weiße Schulen zu bringen – und umgekehrt. Das irisch geprägte Viertel Commonwealth in South Boston ist deshalb in Aufruhr. Nähme man den Deckel vom Kochtopf, der ganze Hass würde herausbrodeln.